Gault&MillauKölner Restaurant „Nada“ zum Erfolg geführt

Im „stylischen Ambiente“ des „Nada“ fühlt sich der gebürtige Kölner Bernd Stollenwerk sehr wohl. (Fotos: Meisenberg)
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Köln – Dass sein Comeback in Köln erfolgreich sein würde, daran hat wohl niemand gezweifelt. Bereits mit 27 Jahren erkochte Bernd Stollenwerk 1993 im „Ambiance am Dom“ seinen ersten Stern, im Pulheimer „Gut Lärchenhof“, wo er 15 Jahre kulinarisch Regie führte, ging sein zweiter Stern auf. Nach einem eher kurzen Gastspiel im Casino Zollverein in Essen zog es den Kölner vor einem Jahr wieder in seine Heimatstadt – als das „Nada“ einen neuen Küchenchef suchte.
Dort ist die Freude in diesen Tagen groß, nachdem der Gault&Millau an das Restaurant in der Cleverstraße 32 jetzt auf Anhieb 15 Punkte vergab. Vor allem seine „Jungs“ in der Küche – ein Koch und zwei Azubis – seien „sehr happy“, erzählt Stollenwerk, der seine eigene Ausbildung beim TÜV-Rheinland in Poll in hohen Tönen lobt. Sein gastronomischer Lehrmeister sei damals so inspirierend gewesen, dass er „nur noch um Punkte und Sterne kochen wollte“. Auch wenn es dem 50-jährigen Familienvater darum im „Nada“ eigentlich nicht mehr geht, will er dennoch nicht ganz ausschließen, „dass irgendwann auch mal ein Stern passieren kann“.
International und zeitgemäß
Seine Kombinationen stecken voller Raffinesse: „Kaninchen und Oktopus mit mariniertem Rettich, Coppa-Schinken und Quittengelee“ (19 Euro) etwa steht derzeit als Vorspeise auf der Karte. „Schweinekinn mit Roter Wildgarnele, Kartoffelschaum, Saiblingskaviar, Champignons und Kartoffel-Majoran-Salat“ (22 Euro) wird als Zwischengericht angeboten. Als Hauptgang lockt unter anderem „Pochierter Schellfisch mit Zweierlei Spinat, Miesmuscheln, Bacon und verlorenem Ei“ (24 Euro) oder – „vom Land“ – ein „Hirschrücken mit Olivenkrokant, Feigenflammkuchen, Zweierlei vom Rosenkohl und Olivenweingummi“ (29 Euro). Für 58 Euro offeriert das „Nada“ ein wöchentlich neu komponiertes Vier-Gänge-Menü.
Die Küchen-Philosophie im „Nada“ umschreibt der Gourmetkoch als „international, basierend auf französisch-klassischen Kochwurzeln, dabei aber zeitgemäß und mit viel mediterranem Einfluss“. Seine Entscheidung, in das Restaurant mit seinen 50 Plätzen und Terrasse mitten in Köln zu wechseln, habe er keine Minute bereut, versichert der Vater von vier Kindern. Schon als das „Nada“ 2011, damals noch in anderem Besitz, eröffnet wurde, sei er eingeladen und begeistert gewesen von seinem „stylischen Ambiente“: den cognacfarbenen Ledermöbeln, der großen Bartheke mit ihren Wandspiegeln und den beiden coolen Räumen zum Speisen. „So was sieht man nicht an jeder Ecke. Es passt zu einer Metropole.“
„Nada“, Clever Straße 32, warme Küche von 17 bis 22 Uhr, Sonntag Ruhetag, Reservierungen unter 0221/888 999 44.