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Gescriptete Doku-SoapsDie Kölner Polizei schreibt keine Autogramme

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Nur Drehbuch und keine Realität: Zuschauer wollen von der Kölner Polizei Autogramme für ihre Heldentaten bei „Auf Streife“. Doch dies muss die Behörde immer wieder ablehnen.

Köln – Zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, fällt manch einem Fernsehzuschauer offenbar schwer: Die Polizei bekommt in jüngster Zeit vermehrt Anrufe, E-Mails und Briefe, in denen es um die Fernseh-Formate „Auf Streife“, „Schneller als die Polizei erlaubt“oder „Achtung Kontrolle“ geht. Die Zuschauer halten das Gezeigte für den realen Polizeialltag.

„Die Menschen beschweren sich, dass ein bestimmter Beamter noch nicht befördert wurde, er schlecht angezogen ist oder kritisieren seine Arbeit in der Sendung“, erzählt Polizeisprecher Karlo Kreitz. Außerdem hört die Polizei häufig: „Dafür habt ihr Zeit. Bekämpft lieber das Verbrechen in meinem Veedel“. Doch damit nicht genug: Fans der TV-Polizisten bitten bei der echten Polizei um Autogramme, „mehrmals im Monat“.

„Die Beamten sind Schauspieler“

Die Wünsche und Beschwerden haben nun solche Ausmaß angenommen, dass die Behörde offiziell an die Öffentlichkeit geht und betont, dass in den Sendungen keine echten Kölner Polizisten auftreten. „Bei den Beamten handelt es sich um Schauspieler“, heißt es auf der Facebook-Seite der Polizei Köln. Offensichtlich besteht großes Interesse an dem Thema, der Beitrag wurde bis zum Abend über 170 Mal kommentiert. „Die Inhalte der Sendungen basieren auf einem Drehbuch und werden nur in Köln nachgestellt“, sagte Kreitz weiter. Daher könne die Polizei die Autogrammwünsche nicht erfüllen, die Fans sollten sich an den TV-Sender wenden.

Fan der Doku-Soaps ist die Kölner Polizei wohl eher nicht: „Formate, die lediglich die Lust auf Voyeurismus und Sensationen beim Zuschauer ansprechen wollen, werden auf keinen Fall unterstützt“, heißt es weiter.