Hänneschen Theater in KölnWeihnachtsmärchen „Dä Engel vum Rhing“ feiert Premiere

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Die Figuren des Hänneschen stehen in einer weihnachtlich geschmückten Kulisse.

In Knollendorf wird bei Hänneschens und Bärbelchens Großeltern schon Weihnachten gefeiert.

Das Weihnachtsmärchen „Dä Engel vum Rhing“ feierte im Hänneschen Theater Premiere. Darin fällt das  Engelmädchen Angenies unfreiwillig vom Himmel auf die Erde und landet auf dem Weihnachtsbaum vor der Knollendorfer Kirche.

Es weihnachtet schon sehr in Knollendorf. In der guten Stube von Hänneschens und Bärbelchens Großeltern führen Röschen und Köbeschen stolz ihren 3-D-Drucker vor. Aus dem Gerät kommen bald eine Friedenstaube und eine Engelsfigur, die aussieht wie Omas kürzlich verstorbene Nachbarin Züff. Der größte Weihnachtswunsch der „Bestemo“ aber scheint unerfüllbar: Einmal noch möchte sie Freundin Angenies wiedersehen. Die wagte sich als Kind im Winter 1963, als der Rhein zugefroren war, zu weit auf Schlittschuhen hinaus aufs Eis.

Ein unerfüllbarer Wunsch? Nicht so im Hänneschen-Puppentheater: Wunder geschehen im neuen Weihnachtsmärchen „Dä Engel vum Rhing“ von Katia Franke, das Charly Kemmerling ins Kölsche übersetzt hat. Zu der Premiere begrüßte erstmals die neue Intendantin Mareike Marx das Publikum. Moderne Zeiten haben in Knollendorf Einzug gehalten. Bestemo versucht, mit dem Thermomix zu kochen. Speimanes schaut vorbei, um sein E-Taxi in Opa Bestevas Steckdose aufzuladen. Die Kids stellen sich den Weihnachtsmann als „Santa Skywalker“ vor.

Geschenke auf dem Öko-Schlitten

Szenenwechsel: Im Himmel backen die Engel Stern-Plätzchen, darunter sind welche vom Engel-Hund für seine Artgenossen im Tierheim Dellbrück. Bunt und vielfältig ist die kölsche Welt geworden. Die Kuh, die behauptet, schon das Jesuskind in der Krippe mit ihrem Atem gewärmt zu haben, spricht deftiges Bayerisch, der historische Schutzmann mit dem 450-Euro-Sterntalerjob berlinert. Ein Engelkind ist dunkelhäutig. Das Christkind packt die Geschenke auf den Öko-Schlitten des Weihnachtsmanns, dessen Rentiere sich von Bio-Gras der Firma „Grazprom“ ernähren.

Die Figuren von Hänneschen und Bärbelchen stehen im Wohnzimmer ihrer Großeltern am Tannenbaum.

Hänneschen und Bärbelchen in „Dä Engel vum Rhing“.

Derweil kann es Angenies auch im Himmel nicht lassen, unvorsichtig zu sein. Das Engelmädchen ignoriert wie damals am Rhein ein Warnschild und fällt aus allen Wolken. Just in dem Moment, als Hänneschen, Bärbelchen und die Großeltern zur Christmette aufbrechen, landet Angenies im Weihnachtsbaum vor der Knollendorfer Kirche.

Als Bestemo mit dem Engel spricht, wird ihr allmählich klar, dass Angenies ihre als Kind ums Leben gekommene Freundin ist. Groß ist die Wiedersehensfreude, die Erinnerungen, die sie austauschen, werden in Rückblenden lebendig. Bis sie sich verabschieden müssen, denn Maritzebell hat in der Weihnachtszeit irdische Pflichten und Angenies himmlische. Allerdings erschwert der verletzte Flügel beim unsanften Fall die Rückkehr des Engelmädchens. Aber wer weiß, vielleicht hat ja das E-Taxi von Speimanes genug Reichweite.


Hier gibt es Karten

Weitere Vorstellung von „Dä Engel vum Rhing“ gibt es im Hänneschen-Theater am Eisenmarkt bis Montag, 19. Dezember, mittwochs bis sonntags um 15 und 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro für Erwachsene und 8,50 Euro für Kinder. Karten gibt es an der Theaterkasse und unter 0221/2581201 oder haenneschen@stadt-koeln.de.

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