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Institut Sinee in KölnDJ Björn Torwellen erschafft eine ungewöhnliche „Musikschule“

Lesezeit 3 Minuten

Im Zentrum der Kreativität: Björn Torwellen und seine Frau Beatrice.

Köln – Techno, House, Dubstep – die elektronische Musikszene boomt. Und weil die Computer- Programme immer billiger werden und leichter zu bedienen sind, versuchen sich auch mehr Menschen im Komponieren und Produzieren eigener Stücke. In Köln-Mülheim können sich seit dem vergangenen Spätsommer im „Sinee - Institute for Electronic Music & Arts“, Buchheimer Straße 13, Neulinge wie Fortgeschrittene das nötige Know-how holen.

Hinter Sinee steht Björn Torwellen. Der Kölner DJ und Produzent ist in der internationalen Techno-Szene ein bekannter Name und gibt bereits seit etwa zehn Jahren Workshops im Produzieren elektronischer Musik. Nach langer Planung hat er sich nun gemeinsam mit seiner Ehefrau Beatrice und seinem Freund Giovanni Montefusco sowie weiteren Mitstreitern den Traum von einem eigenen Institut erfüllt. Torwellen ist sich nämlich sicher, mit Sinee in Deutschland ein bislang einzigartiges Konzept erdacht zu haben. „Natürlich gibt es bereits ähnliche Ideen. Aber ein reines Institut für elektronische Musik mit einem ganzheitlichen Konzept gibt es, meines Wissens nach, nicht.“

Vom Einzelunterricht bis zum Studiengang

Einzel- oder Gruppenunterricht im Keyboardspielen, in dem klassischer Musikunterricht und Möglichkeiten moderner Musikproduktion miteinander vereint werden, sind genauso möglich wie komplexere Studiengänge, bei Sinee „Electronic Music Artist“ genannt. In diesen werden die Studenten in individuell zusammenstellbaren Modulen und Themenbereichen begleitet – von der Pike auf, bis hin zur professionell betreuten Karriere. Wie im Schulunterricht sollte man sich das Lernen bei Sinee also nicht vorstellen. „Musikmachen ist kreativ und hat nichts mit Linearität zu tun“, betont Torwellen die Devise.

Im Institut steht Verschiedenes an Hard- und Software zur Verfügung. Einen Seminarraum gibt es ebenso wie eine Performance Area, wo man etwa eigene Podcasts produzieren kann, einen mit Computern eingerichteten Kreativraum und, das Herzstück des Instituts, einen Raum mit analogen Synthesizern und anderen Spielereien. Zertifizieren lassen kann man sich seine Leistungen bei Sinee auch. Allerdings, da ist Torwellen ehrlich, hat das bislang noch keinen direkten Wert. „Das ist erst mal nur ein Stück Papier, klar. Wir sind gerade erst neu und haben noch keine Zertifizierung oder Unterstützung auf dem Markt.“ Sponsoring-Verträge mit Soft- und Hardware-Herstellern wie Universal Audio, Roland, Novation, Softube, PSI und Ableton und die Zusammenarbeit mit Produzenten aus verschiedenen Genres sind ein Anfang, das schnell zu ändern. „Das sind alles keine Billighersteller, sondern die, die zu den obersten gehören. Da bin ich schon auch stolz drauf, dass die von Anfang an gesagt haben, dass die uns unterstützen wollen“, sagt Torwellen.

www.sinee.de

Mehr zum Institut Sinee

Zwar kann bei Sinee auch klassischer Musikunterricht wie in anderen Schulen gebucht werden. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem eigens entwickelten Kurskonzept „Electronic Music Artist“. Studenten können aus bis zu fünf Themenbereichen wie „Mixdown und Mastering“ oder „Music Business und Marketing“ ihre Schwerpunkte wählen und erhalten unbegrenzt Zugang zu sämtlichen Räumlichkeiten und Instrumenten. Im Pro-Modell steht zudem eine professionelle Begleitung durch Mentoren auf dem Plan, so dass es mit der Karriere klappt und nichts dem Zufall überlassen wird. (roe)