Junge FührungskraftPostboten in der Innenstadt haben eine neue Chefin

Für 340 Mitarbeiter in der Innenstadt, Chorweiler und Nippes ist Yvonne Zillikens verantwortlich. Froh über die neue Chefin am Zustellstützpunkt Stolkgasse ist auch Teamleiter Wolfgang Wolgast.
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Köln – Rund 1,2 Millionen Briefe werden jede Woche unter ihrer Leitung zugestellt: Yvonne Zillikens ist mit 28 Jahren die neue Leiterin der Zustellstützpunkte Innenstadt, Nippes und Chorweiler. Für rund 340 Mitarbeiter ist die junge Führungskraft verantwortlich. „Ich fange morgens um 6 Uhr an, damit ich viele der Kollegen überhaupt sehe“, sagt Yvonne Zillikens. Denn bereits um 3.20 Uhr geht im Zustellstützpunkt in der Stolkgasse das Licht an: Dann kommen die Sendungen aus dem Briefzentrum Frechen an. Zwei Stunden später beginnen Sortierer, die Post auf die einzelnen Bezirke zu verteilen. Die Postboten laden die Briefe dann auf ihre Karren und Fahrräder. Um 9 Uhr sind alle weg.
Post will junge Führungskräfte fördern
Dass Yvonne Zillikens – unter 30 und weiblich – die Führung im Zustellstützpunkt übernommen hat, ist etwas besonderes bei der Deutschen Post. „Wir wollen speziell junge Führungskräfte fördern“, sagt Pressesprecher Dieter Pietruck. Die Nachwuchskräfte werden eigens dafür ausgebildet, verschiedene Leitungsfunktionen im Unternehmen zu übernehmen. Die 28-Jährige begann 2015, nach ihrem Masterstudium mit Schwerpunkt Personalmanagement, einen Trainee bei der Deutschen Post AG, sammelte dabei erste Erfahrungen als Führungskraft. „Für mich war es selbstverständlich, dass ich auch selbst mit auf die Zustellung gehe“, sagt die neue Chefin – sonst könne man nicht mitreden. Von den langjährigen Mitarbeitern in Köln sei sie „sehr herzlich“ aufgenommen worden: „Viele finden es gut, dass mal neuer Wind rein kommt.“ Ein Unternehmensziel sei es auch, noch mehr Frauen in die Führung zu bringen, so Pietruck. „Da gibt es noch Nachholbedarf.“
Im gesamten Stadtgebiet stellen rund 650 Postboten insgesamt 3,5 Millionen Briefe pro Woche zu. Die Innenstadt sei eine „Herausforderung“ – auch wegen der vielen Hochhäuser, sagt Zillikens. Auch wo oft umgezogen wird, etwa in Studentenwohnheimen, haben es Postboten schwer. „Wenn die Briefkästen nicht richtig beschriftet sind, haben wir ein Problem.“ In anderen Stadtteilen arbeiten auch so genannte Verbundzusteller – sie liefern sowohl Briefe als auch Pakete aus. Und die werden immer mehr: „Der Briefmarkt geht zurück, der Paketmarkt wächst“, so der Post-Sprecher. „Wir werden in Zukunft noch mehr Paketzusteller brauchen.“