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Spaß beim MuseumsbesuchBrücker Grundschüler durften Kunst erklettern

Lesezeit 2 Minuten
Grundschule Museum Ludwig

Viel Spaß hatten die Brücker Pänz  mit der Play Sculpture.

Julia jedenfalls findet das Teil „cool“, Mia meint, es könnte „ruhig etwas höher sein“. Und Daniel könnte sich vorstellen, etwas Ähnliches auf dem Schulhof zu haben: „Wir haben ja nur so eine Stange zum Klettern, die ist langweilig“, sagt er. „Aber ob wir sowas kriegen, entscheiden die Lehrer.“

Hände auf Picassos tatschen

Gerade hatten die Zweitklässler der Gemeinschaftsgrundschule Diesterweg gelernt, dass es im Museum Ludwig nicht gern gesehen wird, wenn man mit den Händen auf die Picassos patscht, schon war alles ganz anders: Auf der „Play Sculpture“ des amerikanisch-japanischen Bildhauers Isamu Noguchi konnten sie  nach Herzenslust balancieren, herumklettern und -rutschen.

Skulptur zum Anfassen

„Wir waren heute den ganzen Tag hier für die Museumsschule angemeldet. Dann wurden wir gefragt, ob die Kinder die Skulptur ausprobieren möchten“, berichtete Lehrerin Julia Kiegelmann, die die Pänz aus der Brücker Schule bei ihrer – mutmaßlich vorsichtigen – Kontaktaufnahme mit der Welt der Hochkultur begleitete. Doch nun war die Expertise der Zweitklässler im Herumtoben gefragt: „Noguchi hätte das gefallen, er wollte ja, dass die Skulptur angefasst, »bespielt« wird“, erklärte Rita Kersting, stellvertretende Leiterin des Museums Ludwig und Kuratorin der Ausstellung.

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Der 1988 verstorbene Künstler, dessen Credo lautete: „Wenn ein Künstler aufhört ein Kind zu sein, dann hört er auf, ein Künstler zu sein“, habe schließlich an zahlreichen Parkanlagen und Spielplätzen mitgearbeitet, meist in Japan. Aber auch in Paris oder München seien Arbeiten Isamu Noguchis im öffentlichen Raum zu sehen. Für Kersting war der Testlauf mit den Brücker Pänz aus einem ganz besonderen Grund  spannend: „Es ist uns gelungen, »Play Sculpture« mit Hilfe der Ludwig-Stiftung anzukaufen. Wir werden sie vermutlich im Außenbereich des Museums aufstellen. Dann sollen die Kinder natürlich darauf spielen.“

Ausstellung im Museum Ludwig noch bis 31. Juli

Fürs Erste, während der Retrospektive, die bis zum 31. Juli zu sehen ist, wird Noguchis knallrote, wetterfeste  Skulptur aber zusammen mit anderen Werken im ersten Stock des Museums ausgestellt. Zum Rahmenprogramm gehören Workshops, in denen Schüler das „Spielfeld deiner Träume“ entwickeln können, oder das Noguchi-Lab: Besucher der Ausstellung erfahren dort sonntags zwischen 11.30 und 17.30 Uhr mehr über die Materialien, mit denen der Bildhauer gearbeitet hat und können selbst kreativ werden. Nun müssen die Brücker Schüler nur verkraften, dass „Play Sculpture“ vorerst nicht an der Diesterwegstraße aufgebaut wird. Die Schulleitung wird sich voraussichtlich für eine kostengünstigere Lösung entscheiden. http://www.museum-ludwig.de

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