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Schwammstadt-KonzepteMaßnahmen zum Klimaschutz gehen in Köln-Kalk schleppend voran

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Eine Grünfläche in Kalk

Der Breuerpark ist einer der wenigen Orte im nördlichen Kalk, der jetzt schon den Schwammstadt-Standards entspricht.

Der Handlungsbedarf ist da, doch die Umsetzung läuft schleppend voran, es sei mit „langen Umsetzungszeiträumen“ zu rechnen, so die Steb.

Wenn es um Anpassungen an den Klimawandel geht, gehört das Wohngebiet im nördlichen Kalk zwischen dem Bahndamm der Güterverkehrsstrecke im Osten und der Straße des 17. Juni im Westen zu den stadtweit „19 Fokusgebieten mit besonders hohem Handlungsbedarf“. Das ergab die Antwort der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion in der Kalker Bezirksvertretung.

Kürzlich hatte die Fraktion nachgefragt, ob in der Verwaltung das Konzept „Schwammstadt“ bekannt sei, beziehungsweise, ob eine Umsetzung in besonders dicht bebauten und hoch versiegelten Stadtteilen wie Kalk geplant sei. Die Steb antwortete, dass Rückhalt, Speicherung, Nutzung und Versickerung des Regenwassers – das Prinzip Schwammstadt also – auch in Köln ein zentraler Baustein der Anpassung an die Folgen des Klimawandels sei. Ziel sei es, das Regenwasser in der Stadt zu halten, um es in Hitze- und Trockenperioden für die Pflanzenbewässerung und für die Kühlung zu verwenden.

Konkrete Beispiele gibt es schon in Köln-Porz

Konkrete Beispiele seien etwa die im vergangenen Jahr abgeschlossene Umgestaltung des Eiler Schützenplatzes und des Platzes an der Leidenhausener Straße in Eil sowie das Projekt „Kasemattenstraße“ in Deutz. Das werde „voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres“ umgesetzt. Weitere Umgestaltungen öffentlicher Plätze im gesamten Stadtgebiet befänden sich aktuell in Abstimmung zwischen den entsprechenden Ämtern der Stadt und den Steb.

Um das Konzept der Schwammstadt auf möglichst vielen Flächen durchzusetzen, bedürfe es neben den entsprechenden Investitionen der Öffentlichen Hand aber auch der Mitwirkung der privaten Grundstückseigentümer. Die Stadt und die Steb hätten deshalb 2016 einen „Leitfaden für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung in Köln“ sowie 2018 einen Leitfaden zur Entsiegelung und Begrünung privater Flächen unter dem Titel „Mehr Grün für ein besseres Klima in Köln“ entwickelt.

Das Konzept kommt auch bei privaten Wohngebäuden zum tragen

Über das Förderprogramm „Grün hoch 3 – Dächer, Fassaden, Höfe“ würden zudem private Maßnahmen zur Begrünung von Haus- und Hofflächen finanziell unterstützt. Zudem komme bei Neuerschließungen von Grundstücken für Wohngebäude das Schwammstadtkonzept „konsequent zur Anwendung“: Die Stadt lege entsprechende Vorgaben in den Bebauungsplänen fest.

Bei der Frage, wann mit der „Umgestaltung des Stadtteils Kalk in einen Schwammstadtbereich zu rechnen sei“, bleiben die Steb allerdings vage. Bei den öffentlichen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sei mit „langen Umsetzungszeiträumen“ zu rechnen, heißt es in der Mitteilung. Das hänge auch damit zusammen, dass bei der Planung und der Genehmigung verschiedene öffentliche Belange berücksichtigt werden müssten, die teilweise nur schwer miteinander vereinbar seien. Dazu zählten etwa Denkmalschutz, Verkehr, Natur- und Artenschutz.

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