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Kooperation mit der FeuerwehrGymnasium in Ostheim bildet Schüler zu Lebensrettern aus

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Bereit für den Ernstfall sind die Schülerinnen und Schüler nach dem Reanimations-Training.

Bereit für den Ernstfall sind die Schülerinnen und Schüler nach dem Reanimations-Training.

Sanitäter bringen den Schülern des Heinrich-Heine Gymnasiums bei, wie sie im Ernstfall Menschen reanimieren können.

Jedes Jahr erleiden laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebungen (GRC) mehr als 120.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Der Rettungswagen wird meistens gerufen, kommt aber oft zu spät, denn bereits nach wenigen Minuten können irreversible Hirnschäden auftreten. Oft könnte die gefährdete Person gerettet werden, wenn sie frühzeitig reanimiert wird, bis der Rettungsdienst eintrifft. Laut dem GRC könnten in Deutschland jährlich etwa 10.000 Leben durch Laienreanimation gerettet werden. 

Das Heinrich-Heine-Gymnasium in Ostheim hat deswegen in Kooperation mit dem Gesundheitsamt und der Feuerwehr einen Reanimationstag eingeführt. Dabei werden die Jahrgangsstufen sieben bis zwölf von Sanitätern geschult, wie sie im Ernstfall Personen reanimieren können. 

Eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums ist dafür auf die Schulleitung zugekommen. Dr. Alev Kalkan, Notärztin im Rettungsdienst der Stadt Köln, erklärt: „Ich sehe oft, dass Laienreanimation einen Patienten retten können. Greift niemand ein, kann das zu bleibenden Schäden, oder zum Tod führen.“ Es sei wichtig, das auch Jugendlichen beizubringen, da auch sie eingreifen können und die gelernten Informationen zusätzlich mit ihren Familien teilen würden. Sport- und Physiklehrer Moritz Schmidt bietet bereits seit drei Jahren für die Siebtklässler Reanimationstraining an der Schule an. „Es ist toll, dass wir mithilfe der Feuerwehr die Schüler nun im großen Stil schulen können.“ 

Dr. Alev Kalkan zeigt Schüler Ralph Alang den Reanimationsvorgang.

Dr. Alev Kalkan zeigt Schüler Ralph Alang den Reanimationsvorgang.

Die Schüler sind nach dem Kurs zuversichtlich. „Ich finde es gut, dass uns hier vor allem auch die Praxis beigebracht wird“, so Ralph Alang, der die zehnte Klasse besucht. Er fühle sich bereit, im Ernstfall eine Reanimation durchzuführen.

Das sei das Ziel der Kurse, erklärt Kalkan. „60 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände finden zu Hause statt. Länder wie Dänemark zeigen, dass verpflichtender Reanimations-Unterricht die Zahl der Wiederbelebungen klar steigert.“ So könnten auch Laien Leben retten.

Das erhofft sich auch das Kölner Gesundheitsamt. Sachgebietsleiterin Dr. Barbara Grüne erklärt: „Wir schulen bereits seit dem vergangenen Schuljahr Lehrkräfte in Reanimation, sie sollen das Wissen an ihre Schüler weitergeben.“ Ab dem kommenden Schuljahr wird in NRW verpflichtender Reanimations-Unterricht in der Sekundarstufe I eingeführt.