Projekt in KölnStadt will Schulhöfe außerhalb der Unterrichtszeiten öffnen

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Der Schulhof der Merheimer Grundschule Fußfallstraße wird geöffnet

Köln-Merheim – Eine Spielplatzbedarfsplanung hatte im Jahr 2018 gezeigt, dass das Angebot an Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen für Kinder und Jugendliche in Köln ausbaufähig ist. So sind die Stadtteile in sehr unterschiedlichem Maße mit geeigneten Flächen versorgt, auch die Qualität der Plätze schwankt. Die rund 270 Schulen in städtischer Trägerschaft aber sind relativ gleichmäßig verteilt. So kam man beim Dezernat für Jugend, Bildung und Sport auf die Idee, die Schulhöfe werktags nach Schulschluss, an Wochenenden und Feiertagen sowie während der Ferien zu öffnen: Dann sollen dort Kinder, Jugendliche und Erwachsene spielen und Sport treiben können.

Schließlich fordert die Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ die Öffnung und Mehrfachnutzung von Freiflächen, um allen Bevölkerungsgruppen eine sportliche Betätigung auch außerhalb von Vereinen zu ermöglichen. Die Öffnung der Schulhöfe soll noch in diesem Jahr als zweijähriger Modellversuch an einer Schule pro Stadtbezirk erprobt werden. Zu den Auswahlkriterien gehörten unter anderem, ob an der jeweiligen Schule in den kommenden zwei Jahren Sanierungsarbeiten anstehen, und ob die neue Schulhofnutzung eine Belastung für die Nachbarschaft darstellt.

Viele Angebote für jedermann

Für den Stadtbezirk Kalk fiel die Wahl auf die Katholische Grundschule Fußfallstraße in Merheim. Eigentlich sollte es schon nach den Herbstferien losgehen, doch der Start wurde noch einmal verschoben.

Man darf gespannt sein, wie die Angebote konkret aussehen, denn die Modellphase soll genutzt werden, um „gangbare, kreative und schulindividuelle“, aber auch kostengünstige Wege zu testen, wie man die Bevölkerung am besten in Bewegung bringt. Mobile Sportgeräte könnten ein Mittel sein, das Spielmobil der Sportjugend soll zum Einsatz kommen, auch das „Mitternachtssport“-Programm wird wohl hier und da übernommen. Vor allem aber sollen die Sportvereine und deren Trainer nach Möglichkeit eingebunden werden, ähnlich wie bei „Kölle Aktiv“.

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Derzeit wird zudem geprüft, ob die Deutsche Sporthochschule „ein niedrigschwelliges Trainingsangebot für Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt Ballsportarten“ anbieten kann. Grundsätzlich gilt aber, dass zur Teilnahme keine Anmeldung notwendig ist, Menschen jeden Alters – beziehungsweise deren Begleitpersonen – sollen spontan mitmachen können. Eigenes Aufsichtspersonal wird nicht bereit gestellt, das Öffnen und Schließen der Schulhöfe übernehmen professionelle Wachdienste. Die Hausmeister werden je nach der Situation vor Ort einbezogen.

Sporthochschule als Partner

Grundvoraussetzung all dieser Aktivitäten – das betont das Dezernat ausdrücklich – sei ein störungsfreier Schul-, beziehungsweise Ganztags-Betrieb. Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) schauen regelmäßig vorbei. Nach zwei Jahren wird die Sporthochschule den Modellversuch evaluieren. Dann entscheidet sich auch, welche anderen Schulhöfe für eine Öffnung in Frage kommen. Und bei der Stadt wird man überlegen, ob die Schulhöfe für andere Zwecke geöffnet werden können. Denkbar sind auch kulturelle Nutzungen.  

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