Jedes Stück ist ein wertvolles Unikat: Die Orden für das „Fest in Gold“ sind jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Hergestellt werden sie von Auszubildenden und Praktikantinnen und Praktikanten des Gold- und Silber-Schmiedehandwerks.
Kleine MeisterwerkeOrden für das Kölner „Fest in Gold“ vorgestellt

Der erste Preis in der Kategorie exzellentes Handwerk: „Ein Haufen bunter Vögel“ in Anspielung auf das diesjährige Karnevals-Motto "ov krüzz oder quer". Thomas Banneyer
Copyright: Thomas Banneyer
Wenn die Handwerkskammer zu Köln zum „Fest in Gold“ lädt, kommen sie alle. Die Stadthonoratioren, die Karnevalisten, die Politik. Vor allem aber auch: Menschen, die sich fürs Handwerk interessieren. In diesem Fall speziell für das der Gold- und Silberschmiede, denn die Ordensverleihung beim „Fest in Gold“ ist eine ganz besondere. Jedes Stück ein Unikat, prämiert und ausgesucht von einer im Wortsinne hochkarätig besetzten Jury und entworfen und gefertigt vom innungseigenen Nachwuchs.
Ingo Telkmann, Präsident des gleichnamigen Vereins und Obermeister der Juwelier-, Gold- und Silberschmiedeinnung, war denn bei der Ordensvorstellung in der Handwerkskammer nicht wenig stolz auf seine „Schützlinge“: Sieben prämierte Einzelstücke werden vergeben, jedes davon mit Liebe, Sorgfalt und auch einem nicht unerheblichen Materialeinsatz gefertigt.

Erstmals wurde in diesem Jahr auch der Communitiy-Preis ausgelobt, über den ausschließlich online abgestimmt wurde. Gewonnen hat ihn Paula von Bonin mit ihrer Arbeit. Thomas Banneyer
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Dass alle diese Orden von Frauen erdacht und hergestellt wurden, ist übrigens kein Zufall: Etwa zwei Drittel aller Auszubildenden der Branche sind weiblich. Kleine Leistungsschau des Handwerks „Wir wollen nicht nur die Fertigkeiten der Auszubildenden und Praktikantinnen und Praktikanten in den Vordergrund stellen. Es ist auch eine Leistungsschau des Handwerks, ein Appetizer“, sagte Kreishandwerksmeister Nikolai Lucks.
Mehr Aufmerksamkeit für das Handwerk
Denn dass dem Handwerk insgesamt mehr Aufmerksamkeit bei der Berufswahl gut tun würden, betonte auch Hans-Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer: Er beklagte den Trend zum Studium. „Das Handwerk ist ein hoch attraktiver Bereich, in dem auch gutes Geld verdient werden kann“, warb er für mehr Differenzierung bei der Berufswahl. Insbesondere Betriebspraktika seien dafür das Mittel der Wahl.
Dass auch da schon ganz praktische Erfahrungen gesammelt werden, verdeutlicht die Auswahl der prämierten Orden: Drei stammen von Praktikantinnen. Das Gold- und Silberhandwerk selbst ist einiges der ganz wenigen, in dem es mehr Nachfrage als Angebot bei Praktikumsplätzen gibt. „Allein in Köln sind 130 Betriebe ansässig, die meisten Klein- und Kleinstbetriebe“, führte Hauptgeschäftsführer Garrelt Duin aus. Auch stehe Köln insgesamt gut da, wenn man sich die Vergleichszahlen aus NRW oder ganz Deutschland ansehe.
Die ersten drei Plätze in der Kategorie „exzellentes Handwerk“ erhielten Katharina Czambor, Hanna Bücker und Emilia Timmer, alle aus Köln. Den Community-Preis erhielt Paula von Bonin, Sonderpreise erhielten Paulina Pohlack, Linda Paffenholz und Chiara Niehl. Die Arbeiten der Gewinnerinnen sind zurzeit in der Kreissparkasse am Neumarkt ausgestellt.