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Lufthansa-ZentraleKehrt Europas größte Airline Köln den Rücken?

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Fahnen mit dem Logo der Lufthansa wehen am Flughafen in Frankfurt.

Fahnen mit dem Logo der Lufthansa wehen am Flughafen in Frankfurt.

Wieder einmal gibt es Spekulationen um eine mögliche Verlagerung des juristischen Sitzes der Lufthansa weg aus Köln. 

Köln könnte seinen einzigen Dax-Konzern verlieren. Laut dem Online-Portal „The Pioneer“ will die Lufthansa ihren Firmensitz vom Rhein nach München verlegen. Ein Sprecher des Konzerns bestätigte, dass es schon länger Überlegungen gebe, den Firmensitz zu verlegen. Die seien aber in einem sehr frühen Stadium, es gebe auch noch keine Vorentscheidung. Die Verlegung des Sitzes sei ein komplexer Vorgang, sie stehe auch nicht auf der Tagesordnung der anstehenden Hauptversammlung des Konzerns im Mai.

Köln ist seit 1953 Firmensitz

Juristischer Sitz des Flughafens ist Köln seit der Wiedergründung des Unternehmens 1953. Über die Jahre wurde eine Verlagerung des Firmensitzes aber regelmäßig diskutiert. Gleichzeitig hat Köln als Lufthansa-Standort immer mehr an Bedeutung verloren. Das zeigt sich auch im Stadtbild. Vom repräsentativen Hochhaus am Rhein ging es in einen Zweckbau in der Nähe der Messe und dann in einen Bürokomplex in der Venloer Straße.

Hier arbeiten im Wesentlichen noch die Mitarbeitenden der Lufthansa Versicherungstöchter Delvag und Albatros – etwa 250 an der Zahl. Daneben wird die Lufthansa-Tochter Eurowings vom Flughafen Köln/Bonn aus gesteuert. Für die Lufthansa geschieht das von Frankfurt aus. Entsprechend schrumpfte die Kölner Hautverwaltung auf etwa 800 Mitarbeitende im Jahr 2005. Kurz später bezog die Lufthansa eine neue Zentrale in Frankfurt. 2012 hatte die Lufthansa in Köln insgesamt noch 820 Mitarbeitenden – in der Zentrale und am Flughafen, während in Frankfurt rund 5000 Lufthanseaten arbeiteten.

Eine Verlagerung des Sitzes nach Frankfurt hätte da vielleicht nahe gelegen. Hier ist schließlich das größte Drehkreuz des Konzerns. Mit dem Frankfurter Flughafen zeigte sich die Lufthansa-Führung aber zunehmend unzufrieden. Sie kritisiert hohe Gebühren und operative Probleme. Mit München ist das Verhältnis deutlich besser. So hat der Konzern Langstreckenflugzeuge ans Drehkreuz München verlegt und auch etwa Zürich und Wien gestärkt.

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