Kein VerkehrschaosDie Überraschung: Mit dem Auto läuft es

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Express-Busse gestartet

Verwirrende Verkehrsführung: Die Verschränkungen bleiben eine Herausforderung.

  • Das Verkehrschaos blieb aus!
  • Beim Start des neuen Expressbusses waren ungewöhnlich wenige PKW auf den Straßen unterwegs.
  • Ines Buschmann, Sprecherin der IG Braunsfeld, hält das für eine Ausnahme.

Köln – Geduld. Viel Geduld wird es an diesem Montagmorgen brauchen, um mit dem Auto von Frechen aus über die Aachener Straße in die Kölner Innenstadt zu fahren. Mitten im Berufsverkehr. Mit „Pförtnerampel“ in Weiden. Und dem nun startendem Expressbus auf eigener Spur. Soweit die Prognose. Doch es kommt ganz anders am ersten Arbeitstag nach dem Fahrplanwechsel, mit dem auch die wohl umstrittensten Buslinien der Domstadt ihren Dienst aufnehmen.

Das Staunen setzt schon vor der Stadtgrenze ein. Auf den Zufahrtsstraßen in Frechen läuft der Verkehr flüssig. Seit den Herbstferien hat die Pförtnerampel auf Höhe des P+R-Parkplatzes in Weiden schon unzählige Autos zurückgehalten.

P+R in Weiden bleibt weiter überfüllt

Die Testphase läuft bereits seit Ende der Herbstferien. Teil ihrer Aufgabe soll sein, den Verkehr durch lange Rotphasen soweit zu verdünnen, dass der Expressbus auch auf den Abschnitten der Aachener Straße, auf denen er keine eigene Spur hat, nicht stecken bleibt. Nun fährt der Bus erstmals – und der Ernstfall tritt dennoch nicht ein. Die Pförtnerampel muss im morgendlichen Berufsverkehr des Montags nichts zurückhalten. Der Andrang an Autos ist ungewöhnlich gering.

Wo sind die zahlreichen Berufspendler, für die der Expressbus die überfrachtete Stadtbahnlinie 1 entlasten soll? Jedenfalls nicht in der Bahn. Auch die Linie 1 ist an diesem Morgen zwischen 7 und 9 Uhr ungewöhnlich leer. Ebenfalls auf den Ausweichrouten gibt es kein hohes Verkehrsaufkommen. Voll wie immer ist hingegen der P+R-Parkplatz in Weiden. Dessen Kapazitäten reichen seit Jahren nicht mehr aus.

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„Das ist kein repräsentativer Tag“, sagt Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC-Nordrhein. Woran es auch immer liegt, spätestens nach Weihnachten wird sich das Bild auf der Aachener Straße einstellen, das wir alle kennen: Volle Straßen und sich aufstauender Verkehr.“

Kein repräsentativer Tag

„Das kippt bei schlechtem Wetter“, ist sich auch Ines Buschmann von der Interessensgemeinschaft (IG) Braunsfeld sicher. Sie habe ungewöhnlich viele Radfahrer am Morgen auf der Aachener gesehen, erklärt sie sich den Autoschwund.

Ob voll oder nicht, eine potenzielle Gefahrenstelle bleibt aus Sicht von Suthold und Buschmann die ungewöhnliche Verkehrsführung auf der Aachener Straße nach der Einrichtung der Expressbusspur. Immer dort, wo das Abbiegen nach rechts möglich ist, müssen sich die Autos von der Mittelspur auf die rechte Spur einfädeln. „Da wird noch etwas passieren“, sagt die IG-Sprecherin. „Das ist für Autofahrer äußerst irritierend“, kritisiert der Verkehrsexperte.

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