Auf Ebay ersteigertes SchiffFischrestaurant auf der „MS Schang Jülich“ in Köln geplant

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Nimmt Kurs auf Köln: die MS Stadt Düsseldorf.

Nimmt Kurs auf Köln: die MS Stadt Düsseldorf.

Die „MS Schang Jülich“ könnte bald in Köln vor Anker gehen und nun doch einen Heimathafen in der Stadt finden.

Wie berichtet hatte ein Kölner Trio um den Gastronomen Daniel Rabe das Schiff auf der Online-Plattform Ebay zum Schnäppchenpreis ersteigert. Dagegen war die Verkäuferin, die „Weisse Flotte Düsseldorf“, juristisch vorgegangen – erfolglos. Nun bemühte die Klägerseite sogar noch die höchste Instanz, den Bundesgerichtshof (BGH), doch auch dieser entschied gegen die verkaufende Gesellschaft. „Wir rechnen damit, dass das Schiff nun in den nächsten Wochen endlich übergeben wird“, sagte Rabe der Rundschau. Damit wäre der skurrile Streit fast drei Jahre nach Ende der Online-Auktion beendet.

Konzept steht bereits

Der umtriebige Gastronom und Veranstalter hat bereits ein Konzept für den ausrangierten Ausflugsschiff und ist inzwischen auch optimistisch, einen attraktiven Platz in einem städtischen Hafen gefunden zu haben. „Wo, können wir derzeit noch nicht sagen“, teilt Rabe mit, die Papiere seien noch nicht unterzeichnet. Wie berichtet hatte der Betreiber der Stadthalle in Mülheim und der „Bagatelle“ in der Südstadt das Schiff mit seinem Schwager und den beiden Partnerinnen ersteigert. Das geschah eher aus einer Sektlaune heraus. 75 000 Euro und 50 Cent lautete das letzte Gebot, das bei der „Weissen Flotte Düsseldorf GmbH“ einging. Das war bereits 2021, und der Betrag scheint günstig für ein stattliches Ausflugsschiff, auch wenn es bereits 1970 erbaut wurde. Gegen den Kaufvertrag ging die „Weisse Flotte“ gerichtlich vor, die Auktion sei nicht ordnungsgemäß abgelaufen. Man traf sich vor dem Düsseldorfer Landgericht, wo der Vertrag als gültig beurteilt wurde.

Später scheiterte die Flotte in der Berufung vor dem Oberlandesgericht. Die Gesellschaft wurde erneut zur Herausgabe des Schiffes aufgefordert, zog aber noch vor den BGH. Die Richter ließen Ende November eine Revision gar nicht erst zu, damit sind alle Rechtswege erschöpft.

Fischrestaurant statt Partyschiff

Zum Partyschiff soll die „MS Schang Jülich“ nicht werden. Rabe schwärmt für die Ostsee und möchte ein Fischrestaurant eröffnen. Dafür hat er den Betreiber des Brauhauses „Johann Schäfer“, Till Riekenbrauk, mit ins Boot geholt. „Das würde natürlich im Konzept perfekt passen“, sagt Rabe, der mit Riekenbrauk eng in der Initiative „IG Gastro“ zusammen gearbeitet hat. Spruchreif ist das Konzept noch nicht, aber Rabe schwärmt seit seinen Reisen nach Oslo, Kopenhagen, Skagen und Westerland für guten Fisch. Riekenbrauk hat viele Erfahrungen auf Food-Märkten gesammelt. Das Schiff kann bis zu 250 Personen befördern. Das Unterdeck bietet laut „Weisser Flotte“ eine große Tanzfläche und eine komfortable Bar, das Mitteldeck bis zu 150 Sitzplätze. Bis beide Unternehmer gastronomisch in See stechen können, müssen noch die Leinen für die „MS Stadt Düsseldorf“ (so der bisherige Titel) gelöst werden. Das Schiff liegt noch in der Landeshauptstadt.

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