Beim „No Limits Battle“ in Köln treten Breakdance-Teams aus ganz Europa gegeneinander an.
Breakdance in KölnB-Boys aus ganz Europa treten beim „No Limits Battle“ gegeneinander an

Im Stil der 2000er Jahre: Junge Breakdancer beweisen beim Wettbewerb ihr Können.
Copyright: Nabil Hanano
Wer am Samstagabend in der Ossendorfer Motorworld war, könnte fast meinen, er sei ins letzte Jahrtausend versetzt worden: Überall junge Menschen in weiten Jeans und Sweatshirts, Hip-Hop- und House-Musik, die der DJ durch das händische vor- und zurückbewegen der Schallplatte mit den charakteristischen „Kratzgeräuschen“ unterlegt. Irgendwo filmt jemand das Geschehen mit einem Camcorder. In der Mitte der Halle: Die Tanzfläche. Sitzend oder stehend schauen die Zuschauer den vier B-Boys — so werden Breakdance Tänzer genannt — gebannt zu, wie sie um die Wette tanzen.
Bei der vierten Ausgabe des Breakdance-Wettbewerbs „No Limits Battle“ versammelten sich Breakdancer aus Europa, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Organisiert wurde der Wettbewerb vom Verein „No Limits“, einem Kölner Tanzverein, mit Unterstützung der Stadt Köln.
Breakdance ist die erste Tanzsportart bei den Olympischen Spielen
Breakdance entstand in den 70er Jahren im urbanen Bronx-Viertel New York Citys. Mittlerweile wird der Breakdance aber auf der ganzen Welt getanzt. Doch obwohl dieser Tanzstil im Volksmund als „Breakdance“ bekannt ist, ist diese Bezeichnung streng genommen falsch. Die „korrekte“ Bezeichnung lautet eigentlich „Breaking“. Unter diesem Namen erreichte der Breakdance im vergangenen Jahr einen historischen Meilenstein und wurde als erste Tanzsportart olympisch.
Beim diesjährigen „No Limits Battle“ traten 16 Teams, bestehend aus jeweils zwei B-Boys, im 2-gegen-2 gegeneinander an. Viele der Tänzer sind aus den Niederlanden, Belgien und Großbritannien angereist. Doch unter den Europäern hatten sich auch Teams aus Südamerika eingeschlichen. So traten auch Tänzer aus Kolumbien und Venezuela mit an. Beim Wettbewerb ging es darum, das gegnerische Team mit seinem Tanzkünsten einzuschüchtern. Dabei tanzen die B-Boys jeweils abwechselnd vor.
Zwischen Show und Ernst
Nicht immer war ganz klar, was Show und was ernst gemeint war. So konnte man den ein oder anderen jüngeren Zuschauer „Ist das jetzt echt?“ fragen hören, wenn sich die B-Boys zu nah kamen und geradezu pantomimisch Messerangriffe auf den Gegner nachahmten. Zu tatsächlichen Handgreiflichkeiten kam es allerdings nicht. Am Ende gaben sich die Parteien stets brüderlich die Hand.
Bewertet wurden die Einlagen durch eine dreiköpfige Jury. Die Jury entschied, welches Duo in die jeweils nächste Runde kommen sollte. Bewertungskriterien waren Rhythmus, Körperbeherrschung und Akrobatik. Genauso international wie die Teilnehmer war auch die Jury, die aus B-Boys aus Belgien, Großbritannien und Deutschland bestand.
Am Ende kam es zu einem niederländischen Finale: Das niederländische Duo IT und HD trat gegen ein weiteres niederländisches Duo, Que Sepa und Dullart, an. Gewonnen haben IT, bürgerlich Joris Romeijn und Divano „HD“ Rommers. Sie erhielten das Preisgeld in Höhe von 1200 Euro.
Ebenfalls staubten die Niederländer zuvor am Mittag im U16-1-gegen-1-Nachwuchswettbewerb ab. Diesen gewann der 13-jährige B-Boy Seigo. Den Niederländern dürfte der 13-Jährige als einer der Finalist der Fernseh-Talentshow „Holland’s Got Talent 2022“ bekannt gewesen sein, wo er mit seinen Breakdance Künsten überzeugen konnte.