Kulturfestival in KölnBeim Sommerblut-Festival gibt es Kultur auch im Gefängnis oder auf Bustouren

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Mitwirkende des Sommerblut-Kulturfestivals bei der Pressekonferenz im Schauspiel Köln in Mühlheim.

Mitwirkende des Sommerblut-Kulturfestivals bei der Pressekonferenz im Schauspiel Köln in Mühlheim.

Vom 4. bis 20. Mai findet das Festival auf 18 verschiedenen Bühnen statt.

Grenzen setzen, Grenzen hinterfragen, und Grenzen, bewusst sowie unbewusst, überschreiten: „Eat the Borders“ („Esst die Grenzen“) ist das diesjährige Thema des „Sommerblut-Kulturfestivals“, welches zwischen dem 4. und dem 20. Mai auf 18 verschiedenen Bühnen in der gesamten Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus zu Hause ist. Seit vielen Jahren findet das Sommerblut-Festival in Köln statt und bietet politischen sowie kulturellen Themen eine Bühne. Dabei wird es so inklusiv, divers, international und offen wie möglich gestaltet, damit jeder die Chance hat, das Festival zu erleben.

Eröffnet wird das Festival dieses Jahr durch das Tanzgedicht „Until the Beginnings“ der senegalesischen „Forward Dance Company“, welches das Prinzip und die Grenzen der Gastfreundschaft hinterfragt. Im Anschluss wird es eine Eröffnungs-Party beim Schauspiel Köln in der Schanzenstraße geben.

Sommerblut-Festival: Theaterinszenierungen, Fotografie-Ausstellungen, Konzerte und Tanzeinlagen

Im Laufe des Festivals werden durch Theaterinszenierungen, Fotografie-Ausstellungen, Konzerte und Tanzeinlagen alle möglichen Grenzen, sichtbar und unsichtbar, erkundet. Von Gendergrenzen, Ländergrenzen und Grenzen des Klimawandels bis hin zu den unsichtbaren persönlichen Grenzen, in den mehr als 23 verschiedenen Programmpunkten wird alles abgedeckt, was mit dem Thema zusammenhängt. Teil des Festivals sind  bekannte Bühnen wie das Orangerie-Theater, aber auch bei Bustouren oder einem mobilen Musiktheater wird Kultur gelebt und Stadtgrenzen überschritten. 

Theaterinszenierungen in einem Gefängnis klingen vorerst vielleicht etwas ungewöhnlich, werden aber durch das europaweite Kooperationsprojekt „All Hands on Stage“ in Gefängnissen in fünf verschiedenen Ländern durchgeführt. Das Projekt ermöglicht Inhaftierten, Teil eines Ensembles zu werden. Mithilfe von Workshops und Vorstellungen erlangen sie einen Einblick in die Theaterarbeit als Alternative zu den klassischen Berufsperspektiven. Das Programm „Halt“, das in der Justizvollzugsanstalt in Ossendorf vorbereitet und aufgeführt wird, handelt vom „Sich frei machen in der Unfreiheit“.

Gefängnisse sind allerdings nicht die einzig ungewöhnliche Bühne für Theater in Köln. Während des Sommerblut-Festivals werden auch bei Bustouren vom Ebertplatz bis ins rheinische Braunkohlelager Hambach Grenzen erkundet. Die Theaterinszenierung „Durst“ veranschaulicht die Grenzen unserer (Trink-) Wasserversorgung, die durch den Klimawandel immer deutlicher werden.

Festival soll für jeden zugänglich sein

Das Sommerblut-Festival soll für jeden zugänglich sein und legt demnach besonders großen Wert auf Barrierefreiheit. Die Veranstaltungen werden zum Großteil in deutscher Gebärdensprache, leichter Sprache oder mit Audiodeskription angeboten, um allen zu ermöglichen, ein Teil dieses Festivals zu sein.

Das gesamte Programm, mitsamt eines Kalenders zur Übersicht aller Termine, ist online auf der Website des Sommerblut-Festivals zu finden. Tickets für die Veranstaltungen kosten zwischen vier und 36 Euro und basieren ganz auf dem „Bezahl was du kannst-Prinzip“. Dadurch bekommt jeder die Chance, Kultur zu erleben und diejenigen die es sich leisten können, können so gleichzeitig das Festival und den Sommerblut-Verein unterstützen. Der Preis sagt dabei jedoch nichts über die Qualität der Sitzplätze aus. Die Tickets sind online über die Webseite des Festivals verfügbar.

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