Köln-ChorweilerProzess gegen mutmaßliche Rizin-Bombenbauer startet im Juni

Lesezeit 1 Minute
Rizin

Ein BKA-Beamter in Schutzkleidung steht in dem Chorweiler Wohnkomplex.

Köln – Der Prozess gegen den mutmaßlichen islamistischen Rizin-Bombenbauer von Köln und seine Ehefrau beginnt am 7. Juni. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht habe die Anklage der Bundesanwaltschaft zugelassen, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit.

Ehefrau soll geholfen haben

Der 30-jährige Tunesier und seine 43-jährige deutsche Ehefrau sollen 2018 laut Anklage eine schwere staatsgefährdende Gewalttat durch den Bau einer Bombe mit dem hochgiftigen Bio-Kampfstoff Rizin geplant haben. Es wäre der erste Terroranschlag in Deutschland mit einem biologischen Kampfstoff gewesen. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) habe sie zu dem Anschlag ermuntert. Beiden Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Die Polizei hatte den Tunesier Mitte Juni 2018 festgenommen, seine Ehefrau Ende Juli. Ermittlungen ergaben, dass er plante, eine mit dem Rizin präparierte Splitterladung „an einem geschlossenen und belebten Ort“ in Deutschland zu zünden. Dazu soll er sich mehr als 3000 Rizinussamen besorgt und daraus in seiner Kölner Wohnung 84,3 Milligramm Rizin gewonnen haben. Eine Test-Sprengung sei erfolgreich verlaufen.

Für die Sprengladung habe sich der Angeklagte Feuerwerkskörper aus Polen besorgt. Außerdem soll er versucht haben, Medienpropaganda für den IS zu betreiben. (dpa)

Rundschau abonnieren