„Es fehlt ein Leitbild“Dr. Rainer Danielzyk über die Metropolregion Rheinland

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Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär Akademie für Raumentwicklung, in der Leibniz-Gemeinschaft

Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär Akademie für Raumentwicklung, in der Leibniz-Gemeinschaft

Köln – Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär Akademie für Raumentwicklung, spricht mit Ingo Schmitz über die Metropolregion Rheinland. Welche Wirkung und Leistung kann ein Verein wie die Metropolregion Rheinland entfalten und erbringen? Dr. Rainer Danielzyk: Das hängt stark von den regionalen Bedingungen ab. Dort, wo es noch kaum ein Miteinander gibt, kann eine Metropolregion ein Impuls für Zusammenarbeit sein. Ein gutes Beispiel dafür ist die Metropolregion Nürnberg. Dort, wo es schon Zusammenarbeit gibt, kann eine Metropolregion zusätzliche Aspekte einbringen, wie beispielsweise die internationale Sichtbarkeit, die Vermarktung der Region. Das können auch gemeinsame Ereignisse im kulturellen Bereich sein, wie es in der Region Rhein-Neckar sehr gut funktioniert hat.

Im Rheinland haben wir eine breit aufgefächerte Struktur von Förderorganisationen: Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Regionalmanagements, die Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Da entsteht der Eindruck von Überfrachtung.

Danielzyk: Den Eindruck kann ich nachvollziehen. Im Rheinland gibt es in der Tat eine Fülle von regionalen Organisationen. Das ist aber insofern verständlich, da das Rheinland eine sehr komplexe Struktur mit mehreren Zentren und vielfältigen Beziehungen zum Ruhrgebiet und zu Nachbarländern und -regionen hat. Das bedingt viele unterschiedliche Organisationen. Dabei kommt es zwangsläufig zu Überschneidungen und Konkurrenzen.

Bisher gibt es wenig greifbare Ergebnisse. Was muss der Verein künftig liefern, damit Sie sagen würden, er hat eine Daseinsberechtigung?

Danielzyk: Auch diesen Eindruck, dass noch mehr passieren könnte, kann ich teilen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein übergeordnetes Entwicklungskonzept für das gesamte Rheinland erarbeitet wird: ein grobes räumliches Leitbild. Das scheint mir gerade wegen des massiven Strukturwandels im rheinischen Braunkohlerevier geboten, der nur zusammen mit den umliegenden Metropolen und Kreisen zu bewältigen ist.

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