Knapp zweieinhalb Stunden lang unterhalten die Brüder ihr Publikum in Deutz.
Ein Helikopter in der Arena„Ehrlich Brothers“ lassen 11.000 Zuschauer in Köln staunen

Schrilles Brüder-Duo: Die Zauberkünstler „Ehrlich Brothers“ mit Andreas (l.) und „Chris“ Ehrlich.
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Der Vorhang fällt, doch die Bühne ist leer – fast leer. Zumindest passiert dort nicht das, was die Zuschauer erwartet haben. Statt den „Ehrlich Brothers“ steht dort eine Frau, die dem Publikum mit Leuchtstab und Flammenwerfern einheizt. Ein lauter Knall schallt durch die mit 11.000 Zuschauern gefüllte Deutzer Arena – plötzlich steht ein echter Helikopter auf der Bühne.
Andreas und Chris Ehrlich, beide im Smoking, haben ihren großen Auftritt. Der schicke Zwirn ist gleich Teil der ersten Inszenierung: „Na, was sagt ihr zu unseren neuen Outfits? Nicht so gut, oder? Wir sind ja nicht die Pinguin-Brothers. Das machen wir anders“, ruft Andreas Ehrlich dem Publikum zu. Beide springen hoch, und noch vor der Landung verwandeln sich ihre Anzüge in die Outfits, für die das Duo bekannt ist: mit Jeansstoff, Samt, Glitzer und Nieten.
Vom Schrottauto zur goldenen Luxus-Karosse
Nicht nur modisch ist an dem Abend alles möglich: Mal spielt Andreas Ehrlich kopfüber Schlagzeug, dann lässt Chris Ehrlich eine Frau verschwinden. Die Brüder zaubern sich auch gerne Mal ans andere Ende der Arena. Alleine ist das Duo dabei nicht: Die dreiköpfige Show-Band „Ehrlich Sisters“ sorgt auf einer schwebenden Bühne in schwindelerregender Höhe für die musikalische Begleitung.
Laut Veranstalter ist es die aufwendigste Illusionsshow, die jemals für eine Tournee entworfen wurde. Bunt, schrill und mit Einlagen, die das Publikum sprachlos hinterlassen: bei kleinen Tricks mit Zuschauern genauso wie bei den großen Illusionen. Zwischen den Zaubereien erzählen sie von ihrer Kindheit und ihren Träumen und lassen diese auf der Bühne wahr werden. So wird aus einem Schrotthaufen in Sekundenschnelle ein goldener Lamborghini, aus einem Fünf-Euro-Schein mal eben ein Hunderter. Oder Andreas Ehrlich schießt seinen jüngeren Bruder in einer überdimensionierten Neon-Leuchtpistole im hohen Bogen durch die Arena.
Im Umkehrschluss zersägt Chris Ehrlich seinen älteren Bruder in zwei Hälften. Wer versucht, die Illusionen zu begreifen, den täuschen die Brüder doch immer wieder mit ihren Tricks. „Für meinen Bruder und mich geht jedes Mal ein großer Traum in Erfüllung, wenn wir auf der Bühne stehen und euch verzaubern dürfen“, erklärt Andreas Ehrlich. Ein Traum geht auch für die kleinen Zuschauer in Erfüllung: Als die Zauberer ein riesiges buntes Bonbonglas auf der Bühne erscheinen lassen, sprühen plötzlich Fontänen von Kamelle ins Publikum, die die Pänz einsammeln können. Nach knapp zweieinhalb Stunden Programm darf das Publikum ein letztes Mal staunen, als die Brüder scheinbar schwerelos davonschweben. (lkn/rom)