Bei der Konzertreihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ treten Patti Smith und die Band „Faithless“ auf.
Open-Air auf dem RoncalliplatzPatti Smith und „Faithless“ live in Köln

Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz vor der Bühne auf dem Roncalliplatz
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Der Roncalliplatz wird in den kommenden zwei Tagen zur Freiluftbühne – und das direkt im Schatten des Doms. Es gibt kaum einen bekannteren Platz in Köln, auch für Konzerte ist er sehr beliebt – aber nicht ganz unkompliziert. Bei der Konzertreihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“ stehen diesmal die britische Elektroband Faithless am Donnerstag und Rocksängerin Patti Smith am Freitag auf dem Programm. Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz gibt Einblicke hinter die Kulissen.
„Patti Smith tritt jetzt zum zweiten Mal hier auf“, sagt der Bonner Veranstalter. Ihren ersten Auftritt hatte Smith 2018, damals zur Premiere der Konzertreihe. Die Show sei etwas Besonderes gewesen: „Damals hat Joan Baez spontan bei zwei Liedern von Smith mitgemacht“, erzählt Hartz. Das sei im Publikum sehr gut angekommen, und auch dieses Jahr ist das Konzert von Smith ausverkauft. „Wir rechnen mit 4000 Besuchern am Freitag“, so der Veranstalter. „Morgen erwarten wir für ‚Faithless‘ 2500 Besucher.“ Tickets für die Elektroband sind noch verfügbar.
Der Platz sei wegen der Kulisse gefragt
„Faithless“ ist eine britische Elektroband, die Mitte der 1990er-Jahre gegründet wurde. Ihre Musik kombiniert Trance, Trip-Hop, House und Dub-Elemente – oft mit politisch oder spirituell angehauchten Texten. Patti Smith ist eine US-amerikanische Rockmusikerin und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen der 1970er-Jahre. Mittlerweile ist sie auch als Autorin und politische Aktivistin bekannt.
„Wir haben jetzt schon Anfragen von Musikern, die kommendes Jahr hier auftreten wollen“, sagt Hartz. Der Platz sei wegen der Kulisse gefragt, aber die Organisation sei schwierig. Oft scheitere es an den Terminen der Künstlerinnen und Künstler, aber auch die Abstimmung mit der Stadt sei kompliziert. „Hier gibt es Baustellen, Hotels, Lärm. Man kann nie vorausplanen, ob und wo in den kommenden Jahren gebaut wird“, schildert er.
Mit Open-Air-Veranstaltungen kommen Besonderheiten
Open-Air-Veranstaltungen sind in Köln immer wieder ein Streitthema, doch Hartz bleibt positiv: „Es gibt ja zum Glück noch den Tanzbrunnen, und die 22-Uhr-Regel gilt ja mittlerweile so gut wie überall. Damit muss man halt arbeiten.“ Mit den Besonderheiten habe er sich schon längst arrangiert. Die sogenannte 22-Uhr-Regel schreibt vor, dass Veranstaltungen in Wohngebieten spätestens um die genannte Uhrzeit beendet oder deutlich leiser werden müssen.
Auf der Tribüne ist Platz für rund 1000 Gäste, vor der Bühne gibt es Stehplätze. Das ist laut Hartz erst seit zwei Jahren so – zuvor war die gesamte Fläche mit 4000 Sitzplätzen bestuhlt gewesen. Die Fläche sei wegen der Baustellen in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpft, weswegen sich der Veranstalter gegen eine vollständige Bestuhlung entschieden habe. Das sei ärgerlich für einige Besucherinnen und Besucher. „Es kommt natürlich darauf an, wer auftritt – aber das Publikum wird deutlich älter“, sagt Hartz. Es sind vor allem die Stars früherer Tage, die in der Reihe gastieren – Patti Smith ist 78 Jahre alt. Eigene Stühle dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mitgebracht werden. „Menschen, die zum Beispiel wegen Pink Floyd kommen, möchten lieber sitzen. Aber wir können da trotz Beschwerden nichts machen.“ Die Konzerte dauern etwa 90 Minuten – manchmal auch bis zu drei Stunden. Das Verlangen nach einem Sitzplatz sei da verständlich.
Tickets für den Auftritt von der Elektroband Faithless gibt es an der Abendkasse oder online.