Rund 80 internationale Händler präsentierten am Wochenende ihre Köstlichkeiten am Rheinauhafen.
Sardischer Käse und argentinisches FleischDas Gourmet-Festival in Köln entführt auf kulinarische Weltreise

Um authentische Tacos zu genießen, brauchte es dank dem Gourmet Festival keine weite Reise.
Copyright: Costa Belibasakis
„Genuss … ist jede Sünde wert“ steht in Groß-Buchstaben über dem Chips-Rad, wo gerade aus 100 Prozent Kartoffel und 100 Prozent reinem Rapsöl – „veganer geht's nicht“ – frittierte Köstlichkeiten entstehen. Zum perfekten Snack gemixt wahlweise mit Curry Banane, Lavendel Meersalz, Chakalaka oder „Ist mir egal“. Immer der Nase nach lautete das Motto beim Gourmet Festival rund um das Schokoladenmuseum, einem Fest für den Gaumen, das von Freitag bis Sonntag stattfand.
Etwa 80 Händler haben ihre kulinarischen Spezialitäten mitgebracht, es duftet nach außergewöhnlichen Speisen aus fernen Ländern. Winzer aus vielen deutschen Anbaugebieten, aber auch aus Frankreich, Südafrika und Georgien laden zum Geschmackstest. Ein Glas meist für sieben Euro. Wurst, Käse, süsse Leckereien locken mit kleinen Häppchen zum Probieren ein.
Überall wird auch live gekocht: Paella am spanischen Stand, die Georgier grillen Fleisch-Spieße, Thai Street Food bietet Pad Thai an. Stefanie hat sich bei Birungi im Uganda Food Truck Sumbusa bestellt: Handgefaltete Teig-taschen mit pikant ugandisch gewürzter Rinderhackfüllung in der Pfanne gebacken und dann frittiert. Eine Portion für fünf Euro. „Ich probiere gerne verschiedene internationale Köstlichkeiten“, sagt sie. „Speisen aus Afrika habe ich noch nicht so häufig gegessen.“ „Aus Uganda,“ sagt Birungi stolz, als ob ihr Afrika zu unpräzise ist.

Frische Pasta lockte Besucher an diesen Genuss-Stand.
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Auf engstem Raum drängen sich Food-Trucks, Marktstände und Coffee-Bikes rund um das Schokoladenmuseum. Auch vor dem Olympiamuseum und am Rheinufer sind enge Fressgassen entstanden. Das Angebot ist riesig. Für fast jeden Geschmack ist etwas dabei: Churros, Crèpes, Chapli Kabab Roll aus Mamas Küche, nordafrikanische Touareg Rollos, argentinische Lomito, Korean Mandu, knusprige Nudelrollen aus Algen, Fischbrötchen. Der Anti-Pasti Teller für 2 Personen kostet 10 Euro.
„Gibt's auch was aus Köln?“, fragt eine ältere Besucherin aus Thüringen ihren Gastgeber. „Ja“, lacht ein Passant und ruft im Vorübergehen: „Kölsch“ . Tatsächlich zeiht das ortsübliche Kaltgetränk Besucher an einen größeren Stand in der Mitte des Festival-Geländes magisch an. Die Organisatoren haben kleine Oasen geschaffen, die zum Verweilen und Genießen einladen. Tische direkt unter den Kranhäusern am Rhein: Sogar Liegestühle dort, wo Cocktails angeboten werden.

Mit Blick auf den Rheinauhafen genossen die Gäste ihre Köstlichkeiten.
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Dicht umlagert sind auch die vielen Winzer, die sich mit ihren Weinen auf den Weg nach Köln gemacht haben. „So bunt wie Köln, so vielfältig wie ihr – bei uns gibt es Weine für jeden Geschmack.“ So steht es auf der Tafel vor dem Stand von Weinfrau und Wassermann direkt am Rhein.
Aus den „Confiseries des Monts du Vaucluse“ in Frankreich sind Nougat mit gesalzener Karamelbutter, Pate aus Früchten wie Aprikosen oder Ingwer der Renner, alles in einer kleinen Konditorei hausgemacht. Gleich einen Stand weiter dürfen Hungrige Ziegenkäse mit weißen Trüffeln aus Sardinien probieren.

Cannoli in ausgefallenen Sorten waren besonders beliebt.
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Burco ist mit ihrem Stand voller süßer Köstlichkeiten ein weiterer Besucher-Magnet seit den Anfängen des Festivals dabei: „Die Leute freuen sich auf unsere Produkte, alle Jahre wieder“. Sie strahlt. Sizilianische Cannoli gefüllt mit Creme in den Sorten Nuss-Nougat, Zitrone-Mandel, Erdbeere-Haselnuss sind sehr beliebt. Alles ist zur Freude vieler Allergiker glutenfrei.
Gerade probieren Maria und Lucas die süßen Leckereien. Beide erkunden zum ersten Mal das Festival. „Die Präsentation sieht total vielfältig aus, ist ansprechend gemacht. Es gab auch eine Kleinigkeit zu probieren und das hat uns im Endeffekt überzeugt, zu bleiben“, sagt Marie. Und Lukas ergänzt: „Es macht richtig Spaß, sich ein bisschen umzuschauen und alles ein bisschen durchzukosten.“