Noch bis heuteWarum das Weinfest am Rheinauhafen ein angesagter Treffpunkt ist

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Leute sitzen mit Weingläsern am Rhein.

Beim Weinfest gibt es den Rheinblick inklusive.

Das Weinfest am Rheinauhafen geht in die vierte Runde. Die Top-Sommelière Claudia Stern erklärt, warum das auch viele junge Menschen anzieht. 

Ein Liegestuhl in der Sonne mit Blick auf Rhein und Südbrücke, dazu ein kühles Glas Weißwein: Genießerisch sitzen die Gäste des diesjährigen Weinfests am Ufer des Rheinauhafen. Hinter ihnen flanieren Besucherinnen und Besucher noch unentschlossen an den Buden entlang. Winzer und ihre Teams beraten noch bis Sonntag ausgiebig an ihren Ständen und weisen den Weg zum perfekten Wein. Der hat sein eingestaubtes Image schon lange verloren, vielmehr ist er zum Trendgetränk geworden. Das weiß auch Top-Sommelière Claudia Stern, die das Fest kuratiert. Am Rheinauhafen tummelt sich ein buntes Publikum, darunter auch viele junge Menschen, die bereit sind, für Genuss in die Tasche zu greifen. 

Weinfest in Köln: Viel Wert auf Atmosphäre

„Rund 30 000 Menschen haben uns letzten Jahr besucht“, freut sich Veranstalter Sebastian Lange. Zielgruppe der Veranstaltung sind nicht nur eingefleischt Wein-Profis, sondern auch „das moderne Publikum“. Es passe deshalb gut, dass das Weinfest der Südstadt vorgelagert ist. Aushängeschild des Weinfestes sei nicht nur der Wein-Genuss, sondern auch die Atmosphäre: „Wir legen hier sehr viel Wert auf das Mobiliar und Erscheinungsbild.“ So sei das Weinfest zu einem „Place to be“ (englisch für angesagter Ort) geworden. Gäste können es sich auf Liegestühlen oder an Bartischen bequem machen, abends leuchten im Hintergrund Lichterketten. 

Wein sei auch generell ein Trendgetränk, erklärt Claudia Stern. „Bier ist rückläufig und Wein steigt im Umsatz“, sagt sie. Das zeigt sich auch auf dem Weinfest: Schon zur Eröffnung am Mittwochnachmittag sind die Plätze am Rhein gut gefüllt. Besonders das junge Publikum hat bestimmte Vorlieben: „Ganz viele mögen intensiv fruchtig und nicht ganz so trocken“, erklärt Stern. Sie prophezeit deshalb, dass der Riesling „laufen wird wie verrückt“. Sterns persönlicher Favorit ist jedoch ein italienischer Rotwein. „Lambrusco ist wie Cremánt, brizzelt also ein bisschen“, schwärmt sie. 

Sieben Weingüter präsentieren ihre Schätze

An jedem der zehn Stände auf dem Weinfest ist entweder ein Weingut oder eine Region vertreten. Insgesamt präsentieren sieben Deutsche Weingüter ihre besten Tropfen. Ein Anbieter mit Wein von der Loire, sowie ein griechischer Stand sorgen für internationalen Genuss. Auch Claudia Stern führt einen eigenen Stand auf dem Weinfest. Damit will sie das Angebot ergänzen. Bei ihr werden unter anderem Fans von italienischem Wein fündig. „Man kann hier auch echt was lernen“, erklärt Stern. Alleine an ihrem Stand stehen vier Sommeliers den Gästen Rede und Antwort. 

Zum Verkauf stehen ganze Flaschen oder Gläser. Die günstigste Flasche an den Ständen liegt bei 20 Euro, die teuersten kosten im Normalfall um die 35 Euro. An Sterns Stand verkaufen die Sommeliers jedoch auch exklusive Flaschen die 250 Euro kosten. Wer nur ein Glas Wein genießen will, muss mit mindestens 3,50 Euro pro hundert Milliliter rechnen. 

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