Der Barbarossaplatz soll grüner werden. Weshalb es dafür andere Bäume als die vorhandenen braucht, kam jetzt in der Bezirksvertretung zur Sprache.
BarbarossaplatzBäume und ein Unterstand, der die Luft säubert

Bäume am Barbarossaplatz müssen im Zuge seiner Umgestaltung weichen.
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Der barrierefreie Umbau der Stadtbahnhaltestelle Barbarossaplatz an der Neuen Weyerstraße, die überdies zu einem Biotop mit eigener Bewässerung werden soll, ist seit Jahren beschlossene Sache. Paradox mutet an, dass für die ökologische Umgestaltung sechs Bäume gefällt werden sollen, doch es erscheint unvermeidlich. Drei Bäume, die entlang des Bahnsteigs auf der Südseite stehen, müssen dessen Verbreiterung weichen, sowie drei weitere, die östlich des Pantaleonswalls auf einer Art Wildwiese wachsen und der vorgesehenen Verlegung der Gleistrasse im Weg stehen.
In ihrer jüngsten Sitzung hat die Bezirksvertretung Innenstadt die Verwaltung mit einstimmig gefasstem Beschluss gebeten, zweierlei zu prüfen: zum einen, ob im Bereich der Wildwiese mindestens ein Baum als Ersatz gepflanzt werden kann, und zum anderen, ob die Fällung der Bäume am Bahnsteig bis unmittelbar vor Beginn der Bauarbeiten verschoben werden kann, damit die wartenden Passagiere so lange wie möglich in den Genuss des Schattens kommen. Dem Beschluss liegt ein Antrag von Grünen, Christdemokraten, Linken und der „Klima Freunde“ zugrunde.
Pergola am Barbarossaplatz soll Schatten spenden und Staub filtern
Die Anhebung der Bahnsteige, an denen die Stadtbahnen der Linien 16 und 18 halten, soll ein stufenloses Ein- und Aussteigen ermöglichen. Des Weiteren ist geplant, auf beiden Seiten der Haltestelle je einen begrünten, einer Pergola ähnelnden Fahrgastunterstand zu schaffen, der Schatten und Kühle spendet, Staub aus der Luft filtert, den Verkehrslärm dämpft und sowohl Insekten als auch Vögeln Lebensraum bietet. Die Gleise werden mit Rasen eingefasst, und auch der Schienen-Zwischenraum wird begrünt. Damit der Bewuchs der Unterstände an heißen Tagen nicht vertrocknet, soll unter der Haltestelle ein Regenwasserspeicher zur Bewässerung angelegt werden. Die vorbereitenden Arbeiten, zu denen die Verlegung von Leitungen gehört, beginnen voraussichtlich im Sommer 2026, die eigentlichen Umbauarbeiten im Jahr darauf.
Mit einem weiteren, ebenfalls einmütig gefassten Beschluss hat die BV Innenstadt die Verwaltung um die Prüfung gebeten, an welchen Stellen entlang der Steinstraße Bäume gepflanzt werden können, und zu untersuchen, wo sich der Boden entsiegeln lässt, sodass neue Pflanzflächen entstehen.
So umfangreich wie möglich sollten öffentliche Fördermittel genutzt werden, insbesondere solche aus dem städtischen Programm „Grün hoch 3“, mit dem unter anderem die Entsiegelung und die Wiederbegrünung von Bodenflächen unterstützt werden. Auch mögliche Zuschüsse des Bundes, des Landes oder Dritter, die zum Beispiel der Speicherung von Regenwasser und der Stärkung von Biodiversität dienen, sollen nach dem Willen der Bezirksvertreter Berücksichtigung finden – alles nach der Maßgabe, „die Aufwertung der Steinstraße finanziell sinnvoll zu gestalten“, wie es im gemeinsamen Antrag von SPD und Linken heißt. Das Ergebnis der Prüfung solle der BV bei einem Ortstermin vorgestellt werden.