Deutzer Kirmes wird kürzerKölner Kirmesbetreiber fürchten um ihre Existenz

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Kirmes

Die Kirmes in Köln-Deutz ist ein Besuchermagnet. Dabei geht es nicht immer sehr leise zu.

Weil es zu laut hergeht in Köln-Deutz soll die Kirmes dort von 26 auf 18 Tage verkürzt werden. Damit wollen sich die Schausteller aber nicht einfach abfinden.

„Freudenschreie von Menschen nur noch an 18 Tagen im Jahr? Das kann nicht richtig sein“, findet Alexander Gillgen von der Gemeinschaft Kölner Schausteller. Weil eine Lärmmessungen im Herbst eine Überschreitung des erlaubten Wertes ergeben hatte, soll die Kirmes nur noch 18 statt 26 Tage im Jahr auf der Deutzer Werft stattfinden dürfen. Und das nur bis 21 Uhr.

Die Krux: Der erlaubte Grenzwert werde lediglich für wenige Stunden täglich und nur ganz knapp überschritten – und zwar durch die Schreie der Fahrgäste, so eine Sprecherin der Schaustellergemeinschaft. „Wir haben in den Vorjahren den Fahrlärm verringert, spielen die gleiche Musik auf der ganzen Kirmes. Aber an den Schreien   können wir nichts ändern.“ „Bei einer Verkürzung lohnt sich für die attraktiven Fahrgeschäfte der tagelange Aufbau nicht mehr. Sie werden wegbleiben“, fürchtet Gillgen. Und auch für alle anderen rechne sich das kaum noch. „Wir haben echte   Existenzsorgen.“

Schausteller starten Petition

Deshalb sammeln die Schausteller mit Unterschriftenlisten und einer Online-Petition Stimmen für den Fortbestand der Kirmes in alter Form. Bisher haben 2700 Menschen online „und eine hohe dreistellige Zahl auf Papierlisten“ unterschrieben, so Gillgen. Zu dem Verbot sei man ordnungsbehördlich verpflichtet, teilte die Stadt mit. Es gebe einen Ermessensspielraum, argumentiert die SPD-Fraktion; ihr   Antrag, diesen zu nutzen, wird   im Rechtsausschuss am Montag beraten. Heute ist die Kirmes   Thema in einer von den Grünen initiierten Aktuellen Stunde der BV Innenstadt. „Wir wollen mit der Verwaltung Wege erarbeiten, wie man das Kulturerbe Kirmes in Deutz erhalten kann“, so der Grünen-Bezirksvertreter Stefan Fischer. (bos)

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