Deutzer FreiheitKölner Kollektivs Raum13 stellt seine neuen Räume vor

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Das Zentrum zeitgenössischer Stadtentwicklung von Raum13 an der Deutzer Freiheit in Köln.

Das Zentrum zeitgenössischer Stadtentwicklung von Raum13 an der Deutzer Freiheit in Köln.

Das Kölner Kollektiv Raum13 hat neue Räumlichkeiten – Ziel bleibt die Rückkehr in das Otto-Langen-Quartier.

Eine neue Heimat ist keine Abkehr vom alten Ziel. Das Künstlerkollektiv Raum13 hat seine neuen Räume in unmittelbarer Nähe zur Deutzer Freiheit vorgestellt. Räume für Workshops, Lesungen, Konzerte, die es ermöglichen, weiterhin daran zu arbeiten, ein neues Kapitel der Stadtentwicklung in Köln aufzuschlagen: Eine innovative Zukunft des Otto-Langen-Quartiers im Mülheimer Süden.

Mit der Gründung des „Zentrum zeitgenössische Stadtentwicklung“ holen sich Anja Kolacek und Marc Leßler mit ihrem Kollektiv die operative Freiheit zurück, die sie beim Auszug aus dem Otto-Langen-Quartier vor zwei Jahren (siehe Infotext unten) eingebüßt haben. Der langgezogene Raum ist kahl, dunkler Boden, helle Wände, große Fenster, in denen der Titel der neuen Räumlichkeiten nach Außen transportiert wird. Auf dem Boden eine Aufnahme der Mülheimer Industriebauten aus der Vogelperspektive. Kolacek macht jedoch klar: „Das ist nicht der Ersatz für das Deutzer Zentralwerk der schönen Künste.“ Unter diesem Titel lief die frühere Heimat des Künstlerkollektivs im Otto-Langen-Quartier.

Die Rückkehr bleibt der Wunsch

Der Wunsch von Raum13 bleibt es, in den ehemaligen Verwaltungssitz der Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) AG zurückzukehren. Das hatten Kolacek und Leßle in den vergangenen 24 Monaten immer wieder kommuniziert. Es gebe auch einen Beschluss der Kölner Politik darüber, dass das Zentralwerk der schönen Künste als Ankerpunkt des Quartiers bestehen bleiben soll.

Eine Nutzung als funktionierender Kulturort sei für die alten Industriebauten eine wesentlich bessere Option als der reine Verfall, dem sie durch den derzeitigen Leerstand ausgesetzt sind. Dabei gehe es nicht um eine Zwischennutzung, sondern um eine Entwicklung im Prozess. Denn lediglich dort, wo die alten Industriehallen noch stehen, sei ein innovativer Wandel aus dem historischen Bestand heraus überhaupt noch möglich. „Das könnte für Köln ein Projekt mit einer unglaublichen Ausstrahlung sein“, erklärt Kolacek.

Die Stadt hatte einen Teil des Quartiers 2021 erworben, ein weiterer Teil gehört immer noch der landeseigenen Gesellschaft NRW.Urban. Doch die Nutzung durch das Künstlerkollektiv sei im Zuge des Auszugs und des Besitzerwechsels erloschen. Bevor eine Rückkehr möglich ist, muss Raum13 Brandschutz- und Schadstoffgutachten erstellen lassen und einen Nutzungsantrag stellen.

Geld sammeln mit Kulturevents

Das kostet viel Geld. Also sammelt das Künstlerkollektiv nun Geld. Das klappt vor allem mit Kulturevents, die unter anderem in den neuen Räumen abgehalten werden können. Für 99 Euro können Interessierte „Genussscheine“ kaufen, mit denen sie unter anderem an Events teilnehmen können. Auch ein Crowdfunding ist angedacht.

Raum13 hat aber noch ein ganz anderes Problem: Beim Auszug hat das Kollektiv alles, was auf 10.000 Quadratmeter Fläche den Kulturot ausmachte, aus 1500 Quadratmeter zusammenzupferchen. Dafür erhielten die Künstler Lagerfläche in Wuppertal, allerdings nur für zwei Jahre und die sind nun um. Am 30. April muss das Lager leer sein. Also suchen Kolacek und Leßle nun akut nach Lagermöglichkeiten in Köln. Weiterhin mit dem Ziel, Podeste, Kunstgegenstände und alles weitere eines Tages wieder im Otto-Langen-Quartier aufstellen zu können.


Das Quartier

Zahn Jahre lang war der frühere Verwaltungssitz der Klöckner-Humboldt-Deutz AG Heimat des Künstlerkollektivs Raum13. Am 22. April 2021 mussten Sie raus, mitsamt Tausenden von Kilometern an Stromkabeln und mehr. Eine Vielzahl an Workshops hatte das Kollektiv dort zum Thema Stadtentwicklung abgehalten. Immer mit dem Ziel, aus den Industriebauten ein modernes, sich durch die Akteure und Beteiligten selbst entwickelndes Quartier entstehen zu lassen. 

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