Die Dänen-Kombo hatte sich für ihre jüngsten Gäste etwas Besonderes einfallen lassen.
Ausverkauftes Konzert in KölnMetal-Band Volbeat und ihre Fans lassen die Arena beben

Michael Poulsen, Frontmann von Volbeat (Archiv)
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Was käme dabei heraus, würden Johnny Cash, Elvis Presley und Metallica nach einer durchzechten Nacht in Dänemark zusammen im Bett aufwachen? Volbeat. Die vierköpfige Dänen-Kombo liefert brettharten Metall, und die Astlöcher in diesem Brett haben Rock ’n’ Roll und Country hinterlassen. Damit hat sich Volbeat in Deutschland eine große und treue Fangemeinde gezimmert. Die Lanxess-Arena war am Samstagabend – ein Stopp auf der Welttournee der Band – bis unter das Dach gefüllt. Eintrittskarten gab es nur auf dem „zweiten Markt“. Alle Logen der Arena waren ausgebucht. Und wohl kaum einer der rund 15.000 Anwesenden dürfte die Halle enttäuscht verlassen haben.
Was für ein Selbstbewusstsein sich die vier Dänen erarbeitet haben, lässt sich auch an einer der beiden Vorbands ablesen: Bush, Alternative-Rocker aus England haben auf dem Streamingdienst Spotify nur geringfügig weniger Hörer als Volbeat selbst. Da wäre die Sorge nicht unbegründet, dass der Einheizer die Temperatur schon so hochdreht, dass es beim Hauptakt zu Abkühlung kommt.
Und genau das schien der Vorsatz von Bush gewesen zu sein. Spätestens als Sänger Gavin Rossdale zum Sprint durch Publikum ansetzt, hatte er die 15.000 auf seiner Seite. Einmal quer durch den Innenraum, die Unterränge rauf und runter geklettert, die Stimmgewalt dabei nie verloren. Respekt. Für eine Stunde ein König. Länger aber auch nicht – dann kommen Michael Pulsen (Gesang/Gitarre), und die Seinen auf die Bühne. Nein, sie kommen nicht, sie treten die Tür ein. Der Vorhang mit gehörntem Totenkopf und Tolle fällt. Wer war nochmal Bush?
Volbeat in Köln: Junge Fans dürfen auf die Bühne
Technisch zieht Volbeat alle Register: perfekter Sound, Lichtshow wie am jüngsten Tag und jeder Song eine Hymne für die Fans. „Sad Man's Tongue“ klingt, als würde Cash das Pferd satteln und Elvis kriegt die Zügel nicht mehr gehalten. Der Publikumsliebling aus dem jüngsten Album: „By a Monster's Hand“: Der beste Metallica-Song, den Metallica nie geschrieben hat. So erbarmungslos in die Arena reingedonnert, dass von da an als sicher gelten darf: Die Halle ist bis zu einem Beben der Stärke Neun auf der nach oben offenen Richterskala standfest. „Vol“ auf die Zwölf.
Metal ist bekanntlich mehr als Musik: eine Lebenseinstellung. Und die muss weitergegeben werden an die kommenden Generationen. Sänger Poulsen bittet alle Kinder und Jugendlichen auf die Bühne. „Keine Angst, unsere Security passt auf“, beruhigt er die Eltern. Die schenken ihm Vertrauen und den Fans ein eindrucksvolles Bild: Umringt von rund 60 Nachwuchs-Metalheads hauen die Musiker in die Seiten und klatschen ab. Die Zukunft ist gesichert: Rock ’n’ Roll will never die.