Die Grillrestaurants am Eigelstein haben ihre Abluftanlagen modernisiert, um die langjährigen Beschwerden über Rauchbelästigung zu verringern.
Grillrestaurants am EigelsteinNeue Abluftanlagen entschärfen die Situation

Ausgequalmt: Die in die Jahre gekommenen Anlagen auf der Weidengasse.
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Im Grillrestaurant „Doy Doy“ auf der Weidengasse blieb am Freitag die Küche kalt. Oder besser gesagt: Der Holzkohlegrill blieb für mehrere Stunden aus. In dem Lokal wurde eine Abluftreinigungsanlage eingebaut. Der Grund: Im seit vielen Monaten schwellenden Streit um die Geruchsbelästigung durch den Rauch der Holzkohlegrills in dem Viertel baute der Betreiber die neue Anlage ein. Dies hatte die Stadt und das Verwaltungsgericht insgesamt fünf Gastronomen auf der Weidengasse mit Nachdruck auf den Weg gegeben.

Dauerärgernis: Qualm am Eigelstein
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Bis zum 30. April musste nachgebessert werden und die Gastronomen haben gehandelt. „Alle Betreiber haben Abluftreinigungsanlagen installiert“, bestätigte eine Sprecherin der Stadt Köln. Der Nachweis für die Eignung muss bis zum 15. Mai der Stadt vorgelegt werden. Entweder eine Herstellergarantie oder eine Bewertung der Anlage durch ein Ingenieurbüro.
Weidengasse: Abluftfilter seit Jahren gefordert
Seit Jahren fordern die Anwohner der beliebten Gastromeile, dass die Abluft der Holzkohlegrills gefiltert werden muss. „Viele Bürger im Viertel beschweren sich regelmäßig über den Rauch. Manche sind sogar weggezogen“, sagte Burkhard Wennemar vom Bürgerverein Eigelstein noch vor Monaten.Besonders in den Abendstunden und am Wochenende laufen die Holzkohlegrills auf Hochtouren – und teilweise dichte Rauchschwaden ziehen über die Dachgärten und Balkone. Nun gibt es friedliche Rauchzeichen am Eigelstein: „Wir beobachten seitdem dem 1. Mai eine deutliche Verbesserung der Situation, was uns sehr freut und hoffnungsfroh stimmt, dieses in den letzten Jahren immer schlimmer werdende Problem endlich dauerhaft zu lösen“, betonte Wennemar am Mittwoch im Gespräch mit der Rundschau „Es ist eine erfreuliche Entwicklung. Wir hoffen, dass dies so bleibt“, ergänzte Wennemar.

Mehmet Hamanci an seinem Grill im Doy Doy
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Nach der Aufforderung der Stadt Köln an die Betreiber von Grillrestaurants, die Holzkohlegrills stillzulegen, war es im Winter 2024 zu einem Vergleich gekommen. Demnach dürfen die Grills weiter qualmen, die Betreiber müssen aber für eine Verbesserung der Situation sorgen. Eine Sprecherin des Gerichtes erklärte: „Die Beteiligten haben einen Vergleich geschlossen, wonach die Stadt Köln die Untersagungen aufhebt und sich die Kläger im Gegenzug verpflichten, die Geruchsemissionen der in ihren Restaurants genutzten Holzkohlegrills bis zum 30. April 2025 dauerhaft um den Wert von mindestens 90 Prozent zu vermindern und dies gegenüber der Stadt nachzuweisen“. Bei den bereits eingebauten Filteranlagen könnten fehlende Komponenten oder fehlerhafte Wartung und Reinigung der Grund dafür sein, dass es weiter erhebliche Geruchsemissionen gebe.
Weidengasse: Mehrere Zehntausend Euro investiert
In seiner Erklärung betonte das Verwaltungsgericht in Richtung der Stadt Köln: Die Betriebsuntersagungen waren unverhältnismäßig, die Grillgerüche seien nicht gesundheitsgefährdend. Die Stadt sei zwar auf Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes berechtigt, gegen den Betrieb der Holzkohlegrills vorzugehen. Denn von den Anlagen gingen erhebliche Geruchsemissionen aus, die unter anderem im Bereich der Weidengasse zu schädlichen Umwelteinwirkungen führten, aber die Richter sahen keine Gesundheitsgefährdung. Gegenüber der Rundschau sagte ein Betreiber, dass er für eine Verbesserung der Situation bereits mehrere zehntausend Euro investieren werde. Nun seien erneut noch einmal 30 000 Euro investiert worden.