Kinder im Grundschulalter treiben zu wenig Sport, bemängeln Stadtsportbund und Sportjugend Köln. Die Lösung könnte in der Einbindung von Vereinen in der Ganztag legen.
Ganztag in SchulenKölner Vereine sollen Kinder in Bewegung bringen

Zu wenig in Bewegung sind die meisten Grundschülerinnen und Grundschüler, sagen Stadtsportbund und Sportjugend Köln.
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Schule und Ganztag: Immer mehr Grundschulen bieten Ganztag an oder setzen ihn sogar voraus, inzwischen besteht auch ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter. Inklusion muss ermöglicht und ein Beitrag zu gleichen Bildungschancen geleistet werden.
Einen ganz wesentlichen Teil der Ganztagsbetreuung sehen der Stadtsportbund und die Sportjugend Köln dabei in Bewegungs- und Sportangeboten. In einem gemeinsamen Positionspapier forden sie die Einbeziehung von Vereinen in den Ganztag an den Schulen. „Durch Bewegung werden Lernprozesse positiv beeinflusst, Bewegungsmangel und ausbleibende motorische Entwicklungsanreize haben negative Auswirkungen auf Körper und Psyche. Dreiviertel aller Kinder im Grundschulalter bewegen sich weniger als eine Stunde pro Tag,“ erläutert Professor Georg Anders, Vorstandsmitglied der Sportjugend. Sport sei als wichtiger Bestandteil des Schulprofils und der ganzheitlichen Bildung zu verstehen.
Stadtsportbund: Interessen der Kinder in den Vordergrund
Nur, wie mehr Sport in der Schule umsetzen? Das Lehrpersonal und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ganztag sind ohnehin schon oft genug an ihren Grenzen und in der Regel auch nicht unbedingt fachlich geschult. Die Lösung könnte laut Stadtsportbund und Sportjugend in einer viel stärkeren Einbindung der Vereine in den Ganztag liegen. „Im Bereich der Bewegungs- und Sportgestaltung sprechen wir hier über die Sportvereine, deren Angebote regelmäßig und nicht nur in additiver Form stattfinden, erklärt Helmut Schaefer, Vorstandsvorsitzender Sportjugend Köln.
Die Interessen der Kinder sollten im Vordergrund stehen und die Themen auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet sein. Allerdings brauche es dazu auch ausreichende Rahmenbedingungen wie eine verlässliche Sportraum- und Personalplanung sowie insgesamt eine andere Wahrnehmung der Gesellschaft gegenüber dem Sport - bis hin zu stärkerer Wahrnehmung der Belange des Sports in Politik und Verwaltung, so Schaefer.