AusfälleKVB will Fahrplan „stabilisieren“

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Mit langen Wartezeiten müssen KVB-Kunden seit über fünf Monaten rechnen.

Mit langen Wartezeiten müssen KVB-Kunden seit über fünf Monaten rechnen.

Die Kritik an der KVB, wegen ihres Umgangs mit Ausfällen auf den Stadtbahn- und Buslinien wurde immer lauter. Nun reagiert der Vorstand.

Seit Monaten stehen die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wegen krankheitsbedingter Ausfälle in der Kritik. Wie die Rundschau berichtete, fallen in Spitzenzeiten bis zu 25 Prozent des Fahrplanangebotes aus. Zuletzt forderten KVB-Aufsichtsratsmitglieder den Vorstand auf, mehr Verlässlichkeit für die Fahrgäste zu schaffen. Nun reagiert die Betriebsspitze. Wie ein Sprecher der Rundschau bestätigt, arbeitet die KVB zurzeit an Maßnahmen, um „den Fahrplan zu stabilisieren“.

Bis zu 25 Prozent fallen aus

Die Krankheitsquote unter den Mitarbeitern der KVB liegt seit vergangenem August laut des Betriebs zwischen 15 bis 20 Prozent. In der Folge wurden unter anderem Buslinien zwischenzeitlich eingestellt oder ausgedünnt. Darüber hinaus kommt es aber immer wieder zu extremen Ausfällen auf den Stadtbahnlinien. Nach Recherche der Rundschau fallen selbst im Berufsverkehr bis zu einem Viertel des Fahrplanangebotes weg. Oftmals mehrere Bahnen einen Linie hintereinander, sodass es für die Fahrgäste zu Wartezeiten von über 50 Minuten kommen kann. Am vergangenen Mittwoch wurde beispielsweise die Linie 1 in den Vormittagsstunden fast gar nicht mehr bedient. Aufsichtsratsmitglied Ralph Sterck (FDP) forderte daraufhin in der Rundschau, den vier Vorstandsmitgliedern die leistungsbezogene Bezahlung zu kürzen.

Vorschlag: Plan ausdünnen

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Lino Hammer (Grüne), forderte, die KVB müsse wieder Verlässlichkeit herstellen. Notfalls durch Ausdünnen des Taktes. Denn für die Kunden sei die Nichtplanbarkeit der Ausfälle das größte Problem. So sei es beispielsweise besser, statt eines unsicheren Zehn-Minuten-Taktes, einen verlässlichen 20-Minuten-Takt anzubieten. Die Anregung will der Vorstand nun aufgreifen. „Wir prüfen derzeit intensiv eine Reihe von Optionen, die dazu beitragen können, unseren Fahrplan zu stabilisieren und damit verlässlicher zu gestalten, aber auch unsere zunehmend belasteten Fahrerinnen und Fahrer zu entlasten“, sagt ein KVB-Sprecher. Wann der „stabilisierte“ Fahrplan eingeführt werden soll, lässt er aber noch offen. „Vor- und Nachteile solcher Lösungen müssen sorgfältig abgewogen und mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden. Dabei gilt es immer, die Fahrgäste, unser Fahrpersonal und die Wirtschaftlichkeit der KVB im Blick zu haben.“ Aufsichtsratsvorsitzender Hammer forderte auch eine „offensive Kommunikation“ gegenüber den Kunden ein.

Hinweis im Internet und auf App

Seit Donnerstag nun weist die KVB auf ihrer Internetseite und in ihrer App unter „Aktuelle Störungen“ darauf hin: „Aufgrund eines deutlich erhöhten Krankenstandes kommt es derzeit vermehrt zu Fahrtausfällen. Wir bitten um Ihr Verständnis.“ Allerdings listet die KVB die Ausfälle auf den Linien nicht mehr auf. Die summierten sich in Spitzenzeiten zu 20 bis 30 Einträgen. Seit Donnerstagmittag wird nur noch auf Störungen hingewiesen, die aufgrund von technischen Problemen oder Unfällen entstanden sind.

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