Reisende in SorgeVerwirrung um Evakuierung im Kölner Hauptbahnhof
Köln – Verwirrung am Donnerstagvormittag im Kölner Hauptbahnhof: Reisende wurden über die Lautsprecher mehrfach aufgefordert, das Gebäude unverzüglich zu verlassen. Was die Reisenden nicht wussten: Es war eine Übung der Deutschen Bahn, die aber nicht in der Öffentlichkeit vorher angekündigt wurde. Mehrere besorgte Reisende riefen bei der Landes- und Bundespolizei an und fragten nach dem Grund und ob etwas Schlimmes passiert sei. „Über die Notrufnummer 110 kamen bei uns mehrere Anrufe von besorgten Bürgern an“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Bei der Bundespolizei gab es auf der Leitstelle am Vormittag „andauernd“ Anrufe, wie eine Sprecherin sagte. Die Fahrgäste wollten wissen, was los sei.
Wie zu erfahren war, ging es bei der Übung um die Prüfung der Alarmautomatik und der Hörbarkeit der Warntexte in dem lauten Verkehrsknotenpunkt. Ein Bahnsprecher sagte: „Wir wollen testen, ob die Ansagen laut genug sind und es die Reisenden richtig hören“. Dass die Fahrgäste verunsichert werden, sei natürlich nicht Zweck der Übung. Warum die Übung nicht vorher in der Öffentlichkeit kommuniziert wurde, konnte der Bahnsprecher nicht sagen.
Die Durchsagen an die Reisenden sorgten für Kritik bei Passanten und bei den Sicherheitsbehörden: „In Zeiten des Terrors sollte die Bahn sensibler mit ihren Durchsagen umgehen“. Zumal es sich nur um die Prüfung der Hörbarkeit ging und es keine echte Evakuierungsübung war. Ein weiteres Problem: Wie Fahrgäste sagten, wurde die Evakuierungsdurchsage in Deutsch, Englisch, Französisch und Türkisch durchgeführt, die Entwarnung kurze Zeit danach allerdings nur in Deutsch und Englisch. Insgesamt gab es im Zeitraum von 10 bis 14 Uhr vier Ansagen.
Zum Vergleich: Bei der Überprüfung der Sirenen der Kölner Berufsfeuerwehr, informiert die Stadt und die Feuerwehr Tage vor der Übung. Und am Tag der Sirenenauslösung gibt es weitere Ankündigungen in den sozialen Medien.