„Wann kommt der denn endlich raus?!“, motzt ein deutlich pubertierendes Mädchen ihre Mutter vor dem Hotel Excelsior an. „Der“ ist der kanadische Popsänger Shawn Mendes. Er soll sich vor seinem Konzert in der Lanxessarena am Dienstagabend im Hotel aufhalten. Eine Vielzahl an jungen Menschen hat sich vor dem Gebäude am Nachmittag versammelt.

Sicherheitskräfte passen auf, dass die Fans nicht mitten auf der Straße stehen. So hat sich die Versammlung auf die Domplatte verteilt, wo die Leute direkt auf das Hotel starren. Verwirrte Hotelgäste starren aus ihren Fenstern zurück. Die Kulisse erinnert sehr an den altbekannten Spruch „Wie die Hühner auf Stange“, mit einer Prise Ungeduld in der Luft. Die Fans wissen nicht, wann oder ob der Sänger sich blicken lässt. Also warten sie – und nehmen vorsorglich schon mal den Hoteleingang mit ihren Handys auf, falls Mendes sich blicken lässt. Die Sonne, die gnadenlos auf den Platz knallt, scheint ihnen dabei egal zu sein.

Die Nähe, die seine Fans zu Mendes suchen, ist irgendwo verständlich: Der Sänger musste 2022 seine auf zwei Jahre angelegte „Wonder“-Tour aufgrund psychischer Probleme abbrechen, auch einige Konzerte in Deutschland waren von der Absage betroffen. Danach konzentrierte er sich auf sein fünftes Studioalbum „Shawn“, das er im November vergangenen Jahres veröffentlichte. Die zwölf Songs des Albums sind wenig euphorisch, und der 27-Jährige verarbeite laut eigener Aussage den Abbruch der „Wonders“-Tour.

Jetzt reist der Sänger mit seiner „On The Road Again“-Tour durch Europa, nachdem er im Frühjahr in Südamerika unterwegs war. In Köln findet das einzige Konzert in Deutschland statt – die Tickets waren sofort ausverkauft. Lediglich noch einmal tritt er am Sonntag, 31. August, auf dem Superbloom Festival in München auf.