Monatlich berichten die Bühnen Köln über die Sanierung von Oper, Schauspielhaus und Co. Erneut stehen die sinkenden Kosten für die Risiken auf der Baustelle im Vordergrund.
Bühnen KölnWarum die Risiken bei der Sanierung immer geringer werden

Baustelle: Die Sanierung der Kölner Oper am Offenbachplatz.
Copyright: Meike Böschemeyer
Bisher hat das Team der Bühnen-Sanierung immer zwei Kostenprognosen kommuniziert: Eine aufgrund der aktuellen Berechnung plus eine weitere inklusive der möglichen finanziellen Risiken. Mit der neuen Bewertung zum Ende des 2. Quartals hat sich das geändert, da die Risiken mittlerweile nur noch 0,6 Millionen Euro betragen.
Projektversicherung über 40 Millionen Euro
„Das Sanierungsprojekt verfügt bekanntlich über eine Versicherung in Höhe von maximal 40 Millionen Euro, bei der wir alle durch den Gutachter bestätigten Schäden geltend machen. Wir haben 2016 sehr konservativ mit einer Zahlung von 22,5 Millionen der Projektversicherung gerechnet und diese Chancen gegen die Projektrisiken gestellt“, erklärt der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. Diese Summe wurde bisher als zweite Kostenprognose mitgeteilt, sie fällt nun endgültig weg.
2017 ging man von Risiken aus, die 22,2 Millionen über dem Betrag lagen, den man sich von der Projektversicherung erhoffte. Nachdem der Risikobetrag allein im zweiten Quartal 2023 erneut um 6,8 Millionen Euro gesunken ist, steht er mittlerweile bei nur noch 0,6 Millionen Euro. Streitberger: „Sobald die Risikokosten unter die angenommene Zahlung von 22,5 Millionen Euro sinken, müssten wir ein positives Risiko ausweisen, was es nicht gibt“. Denn dann würde die Summer inklusive aller Risiken niedriger sein als die Prognose für die Baukosten.
Aktuell geht der Bühnen-Betrieb von Baukosten in Höhe von insgesamt 671 Millionen Euro aus. 550,2 Millionen sind bereits ausgezahlt.
Risiko-Bewertung nach jedem Quartal
„Wir werden aber weiter zu jedem Quartalsende über die Entwicklung der Risiken berichten. Und selbstverständlich setzen wir mit unserem Gegenforderungsmanagement alles daran, die gesamten 40 Millionen Euro der Projektversicherung zu erhalten“, so Streitberger.
Das größte Risiko hat weiterhin nicht direkt mit der Baustelle zu tun. Von den 15 Millionen Euro, die der Bühnen-Betrieb bei der insolventen Greensill Bank angelegt hatte, droht die Stadt weiterhin keinen Cent zurückzubekommen.
Nächste Insolvenz auf der Baustelle
Weitere Risiken sind Materialengpässe oder mögliche Insolvenzen. So wie bei der Firma, die mit der Bestuhlung von Opern- und Schauspielhaus beauftragt war. Die Stühle sind aber bereits im Besitz der Bühnen und befinden sich in einem Lager in Bornheim.
Spektakulär soll der erfolgreiche Probelauf des maschinellen Rauchabzugs über der Bühne des Opernhauses gewesen sein. Auf der Bühne wurde jede Menge Rauch produziert, um die Rauchdetektion und auch den Rauchabzug zu testen. Es war der erste solche Test der modernen Technik seiner Art.