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Kölner InnenstadtSchuhpaare auf Schildergasse erinnern an getötete Frauen

Lesezeit 2 Minuten
Schuhe von Frauen stehen auf der Kölner Schildergasse, umringt von Teelichten.

In jedem dieser Schuhe könnte eine Frau stehen, die von ihren Partnern getötet wurde. An 113 Opfer häuslicher Gewalt erinnerte die Aktion auf der Schildergasse. Foto: Thomas Banneyer

113 Schuhpaare am Brunnen auf der Schildergasse sollen das Thema „Gewalt gegen Frauen“ in den Fokus rücken. Femizide sind das Fokusthema der diesjährigen „Orange Days“.

Es ist wie eine Gegenüberstellung mit den Mordopfern, die sonst in den Hintergrund gerückt werden. Zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ pflasterten am Freitag 113 orangene Schuhpaare den Bierbrunnen auf der Schildergasse. In jedem von ihnen könnte eine der Frauen aus Deutschland stecken, die 2021 von ihren Partnern getötet wurden. Femizide sind das Fokusthema der diesjährigen „Orange Days“, dem Aktionszeitraum, der sich vom 25. November bis zum „Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember erstreckt.

Die Protestaktion des „Arbeitskreises Gegen Gewalt an Frauen“ und der Kölner Frauenserviceclubs soll ein Problem in die Mitte der Gesellschaft bringen, das sich für Betroffene hinter verschlossenen Türen abspielt. „Zuhause ist für Frauen leider der gefährlichste Ort“, betont Bettina Mötting, vom Amt für Gleichstellung. Statistisch gesehen versuche jeden Tag ein Mann seine Frau umzubringen – jeden dritten Tag gelinge es ihm.

„Wir möchten, dass Menschen aktiv werden , die den Eindruck haben, in ihrer Nachbarschaft gebe es Gewalt.“ Im Rahmen der Kölner Orange Days finden mehrere Veranstaltungen statt. Nach dem Protest startete um 18 Uhr der ausschließlich weibliche Demozug „Wir nehmen uns die Nacht“in der Innenstadt. Die St. Ursula Kirche rief zu einem Abendgebet auf, das sexualisierte Gewalt thematisierte. Einen Überblick zu allen kommenden Veranstaltungen , sowie Hinweise für Betroffene unter: www.orangedays-koeln.de

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