Geballte Punk-PowerSound-Festival in der Südstadt

„Dagmar und der Organismus“ – Das Musikprojekt setzt sich zusammen aus Dagmar Schönleber und Christian Hostert - und einer Orgel.
Copyright: Dagmar Schönleber
Köln-Südstadt – Geballte Punk-Power in der Comedia: Das Musikprojekt „Dagmar und der Organismus“ feiert morgen Premiere. Dafür haben sich die Musikerin und Kabarettistin Dagmar Schönleber und der Tontechniker und Musiker Christian Hostert zusammengeschlossen.
„Wir haben ein großes Bedürfnis uns zusammen zu finden und endlich wieder live Musik zu machen“, erklärt Schönleber. Dazu haben sich die beiden gleich mehrere Musikerinnen und Musiker eingeladen. Wie etwa Krazy, eine ehemalige Straßenkünstlerin, die 2020 ihr Album „Seifenblasenmaschine“ veröffentlichte. Außerdem mit dabei ist Anika, eine Multiinstrumentalistin, die mal mit, mal ohne Loop-Station eingeladen ist. Anikas Album „Vodka und Lachs“ erschien 2019.
„Orgelpunk“ beinhaltet verschiedene Musik-Genres
Zusätzlich ist Martin Bechler, Sänger von Fortuna Ehrenfeld, am Start. Er präsentiert sein Album „Solo I“. Er war es auch, der Schönleber und Hostert musikalisch „verkuppelte“. So entsteht ein Sound-Festival. „Es ist ein kleines, noch nicht ausprobiertes Ding“, sagt Schönleber der Rundschau. Das Musikprojekt tritt mit Songs aus dem Album „Aus dem Schatten der Orgel“ auf, das sie Ende letzten Jahres veröffentlichten.
Vielseitig bekannt
Dagmar Schönleber ist Liedermacherin, Kabarettistin und Autorin aus Köln. Die gebürtige Ostwestfälin erreichte Bekanntheit durch Auftritte in Shows wie „Ladies Night“, „Pufpaffs Happy Hour“ oder „Stratmanns“. Die 48-Jährige ist außerdem Mitbegründerin der „Sisters of Comedy“, einer deutschlandweiten Showreihe von deutschen Comedy-Frauen. Die Einnahmen werden an lokale Frauenprojekte gespendet. (hbo)
Unter dem Kunstbegriff des „Orgelpunks“ zusammengefasst reicht das musikalische Spektrum von Indiepop über Punk, Disco und Techno bis hin zu Balladen. Einem Festival entsprechend treten die Kunstschaffenden nacheinander auf, allerdings sollen die Acts auch „verzahnt“ werden. Von jedem Künstler und jeder Künstlerin wird ein Song gemeinsam interpretiert, so Schönleber. Im Gespräch schwärmt sie von ihren Kolleginnen und Kollegen: „Ich hole mir die tollsten Einzelkünstlerinnen zusammen und weiß, das wird großartig. Und Martin passt als Quotenmann sehr gut rein“, erklärt sie lachend.
Soundfestival hat eine hohe Frauenquote
Auf die hohe Frauenquote im Line-Up angesprochen erzählt Schönleber: „Nach wie vor ist es so, dass Frauen unter dem Fokus ’da haben wir schon eine’ abgetan werden. Bei Männern hingegen kommt es auf den Inhalt an.“ Sie teile die Ansicht Carolin Kebekus’ sehr, dass es nötig sei, Frauen zu unterstützen und das Spektrum ihrer Kunst zu zeigen. „Wie sollen sich Frauen sonst etablieren“, fragt sie.
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In Köln fühle sie sich aufgrund der großen Vielfalt wohl, „die oftmals nur durch Klüngel ermöglicht wird“, erklärt Schönleber. „Das hat Vor- und Nachteile.“ Sie selbst hat eine Ode an die Büdchen-Kultur in Köln geschrieben. Den Song „Hail to the Büdchen“ versucht sie als neue Sub-Kultur-Hymne zu implementieren. Er könne jedoch auch deutschlandweit funktionieren, denn „Kiosks“ oder „Spätis“ würden ebenfalls besungen.
„Dagmar und der Organismus“ featuring Krazy, Anika und Fortuna Ehrenfeld (Solo) sind morgen um 20 Uhr in der Comedia zu sehen. Karten kosten zwischen 15,90 und 23,60 Euro.