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Ernsthafte MängelStahlträger stützen die Decke der Tiefgarage am Dom

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Die Ausfahrt der Garage am Dom an der Trankgasse ist bereits länger gesperrt und wird derzeit nur vom Hotel Excelsior Ernst genutzt.

Die Ausfahrt der Garage am Dom an der Trankgasse ist bereits länger gesperrt und wird derzeit nur vom Hotel Excelsior Ernst genutzt.

Die Nordhalle der Tiefgarage am Dom ist gesperrt. Für die Südhalle hat die Stadt Untersuchungen angekündigt.

Eine Mängelliste gibt es auch bei der Tiefgarage unter dem Dom. Ganz oben steht darauf eine Säule, die gestützt werden muss. Doch die Mängelliste scheint noch nicht komplett, weswegen auch die Teilsperrung der Tiefgarage nur wie eine Momentaufnahme wirkt.

Nahezu der gesamte, an der Trankgasse liegende Nordteil ist abgesperrt. Einzig auf den für das Luxushotel Excelsior Ernst reservierten Plätzen stehen Fahrzeuge. Der restliche sogenannte Bauteil D ist gesperrt. Baken stehen vor den Einfahrten auf der oberen und unteren Ebene. Dadurch fehlen derzeit rund 90 Parkplätze, die Ein- und Ausfahrt zum öffentlichen Parkraum erfolgt nur über die Straße Am Domhof unterhalb der Philharmonie.

Sanieren der Betonstützen dauert bis Frühjahr 2026

Als die Schäden bekannt wurden, sperrte die Stadt Anfang August kurzfristig und bis Anfang September eine große Fläche auf der Domplatte, die Rundschau berichtete. Bei einer Voruntersuchung war aufgefallen, dass eine der Säulen nicht mehr „die vorgeschriebene Betonqualität“ aufweist. Die Stadt beschrieb die Sperrung als reine Vorsichtsmaßnahme. Nun erklärte eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage: „Erste Maßnahmen in der Nordhalle wurden bereits durchgeführt. Ein vom Gutachter festgestellter Mangel an einer Betonstütze ist im Rahmen einer Sofortmaßnahme via hydraulischer Stütze akut behoben worden. Die anderen Betonstützen werden in den nächsten Wochen und Monaten sukzessive saniert.“

Die hydraulischen Stützen auf der unteren Ebene in der Tiefgarage am Dom.

Die hydraulischen Stützen auf der unteren Ebene in der Tiefgarage am Dom.

Jeweils vier Stahlträger mit hydraulischer Stützplatte auf beiden Parkebenen geben der Tiefgarage zusätzlichen Halt. Wie die Rundschau erfuhr, gilt in der Tiefgarage am Dom wie auch in der benachbarten Tiefgarage Groß St. Martin: Bei offenem Stahl in der Tiefgarage mahnt die Feuerwehr. Aus Brandschutzgründen habe es zwischenzeitlich die Überlegung gegeben, die Stahlstützen einzuhausen.

Auf die Frage, wann die Sperrung aufgehoben wird, antwortet die Stadtsprecherin: „Diese kurzfristigen Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.“ Das bedeutet jedoch nicht, dass die Tiefgarage dann wieder vollständig geöffnet sein wird. Denn parallel finden laut Stadt noch weitere Untersuchungen an anderen Bauteilen statt. Ob dadurch weitere Maßnahmen erforderlich werden, sei noch ungewiss.

Weitere Sperrungen möglich

„Die Stadt behält sich vor, im Rahmen der Sanierungsarbeiten (Teil-)Schließungen der Tiefgarage am Dom vorzunehmen“, heißt es. Die Parkgarage besteht aus der Nord- und Südhalle sowie einem Verbindungstunnel. Diesen hat die Stadt als Eigentümerin 2023 saniert. Im nächsten Schritt soll auch in der Südhalle eine „vertiefte Untersuchung“ erfolgen. Die Sprecherin erklärt: „Langfristig ist eine Gesamtsanierung geplant, der Sanierungsplan wird auf Basis der noch zu beauftragenden Gutachten und Untersuchungen erarbeitet.“

Einige Schäden sind dabei schon länger bekannt. Bereits 2016 stellte die Stadt fest, dass der Beton an Decken und Wänden abplatzt. Neben den Betonmängeln stehen mittlerweile auch Schäden durch Tausalz auf der Liste. Fahrzeuge bringen es jeden Winter ins Bauwerk, das Salz dringt in den Beton ein und kann den Bewehrungsstahl angreifen.