Abo

Verliert die Kammer ihre Heimat?Sanierung des IHK-Hauses steht vor dem Aus

Lesezeit 2 Minuten
IHK Köln

Der Hauptsitz der IHK Köln in Köln, Unter Sachsenhausen 10–26.

Köln – Die geplante Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes der Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) steht vor dem Aus. Das war am Sonntag aus IHK-Kreisen zu erfahren. Unter anderem aufgrund der boomenden Baubranche sollen die Kosten für das Haus an „Unter Sachsenhausen“ bei 57 Millionen Euro liegen. Das sind 17 Millionen Euro mehr als die 40 Millionen Euro, die die IHK-Vollversammlung 2015 als Obergrenze beschlossen hatte.

Fertigstellung später als geplant

Die reinen Baukosten hatte die IHK mal mit 23 Millionen Euro taxiert, jetzt stehen sie bei knapp 40 Millionen Euro. Diese Summe nannte das einzige Unternehmen, das sich bis zuletzt für den Auftrag interessierte. In den 57 Millionen Euro sind auch die Kosten für Umzug und Interim enthalten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Zeitplan ist ohnehin nicht mehr aktuell, vor zwei Jahren hatte die IHK den November 2019 als Fertigstellungstermin genannt. Die Sanierung des repräsentativen Baus steht schon seit Jahren auf der Agenda. Das Haus muss neue Brandschutzauflagen erfüllen, der Asbest soll beseitigt, Fenster ausgetauscht werden.

IHK könnte langjährige Heimat verlieren

Die IHK wollte sich am Sonntag mit Verweis auf die am Dienstag tagende Vollversammlung nicht äußern. Das sogenannte „Parlament der Wirtschaft“ besteht aus 105 Vertreter und entscheidet über das Projekt. Das Präsidium will dem Gremium empfehlen, die Sanierung des Hauses von 1951 sein zu lassen. Das könnte für die Industrie- und Handelskammer weitreichende Konsequenzen, denn die Kammer will prüfen, das Haus zu verkaufen und anderswo ihre Mitarbeiter unterzubringen. Die IHK könnte also ihre langjährige Heimat verlieren, mittlerweile sitzt sie seit 68 Jahren in dem Gebäude, seit 1993 steht es unter Denkmalschutz.

Die IHK zählt rund 150.000 Mitgliedsunternehmen und gehört damit laut eigener Aussage zu den fünf größten Industrie- und Handelskammern in Deutschland. Als öffentlich-rechtlich Kammer gibt sie das Geld ihrer Mitgliedsunternehmen aus – und die achten deshalb häufig auf einen sparsamen Umgang damit. Und: Für die Planungen ist ja schon Geld ausgegeben worden, dennoch kommt das Projekt seit Jahren nicht richtig voran. Auch darüber wird die Vollversammlung in dieser Woche vermutlich in ihrer Sitzung debattieren. (mhe) 

Rundschau abonnieren