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Zentralbibliothek KölnInterim und Sanierung lassen auf sich warten

Lesezeit 3 Minuten
Baugerüste am Geschäftshaus an der Hohe Straße 68-82 in der Kölner Innenstadt.

Baugerüste auf der Einkaufsmeile: Vorboten der Sanierung des Geschäftshauses auf der Hohe Straße 68-82.

Bis zu einer Million Mal besuchten Kölnerinnen und Kölner jedes Jahr die Zentralbibliothek am Neumarkt. Wann sie das nach der Generalsanierung wieder tun können, ist unklar. Und auch das Interim auf der Hohe Straße lässt auf sich warten. 

Es tut sich was am künftigen Interim der Zentralbibliothek auf der Hohe Straße. Das ist die gute Nachricht, die schlechte lautet: Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Bibliothek im Ersatzquartier öffnen wird. Auch bei der Generalsanierung des eigentlichen Standorts am Neumarkt ist weiterhin unklar, wann der Startschuss für die Arbeiten fällt.

Interim an der Hohe Straße 68-82

Auf der Einkaufsmeile wird in prominenter Lage auf der Hohe Straße, gegenüber der Ecke Schildergasse, ein Geschäftshaus umgebaut. Dort sollen rund 90 Prozent des Bibliotheksbestands unterkommen, solange der rund 800 Meter entfernte Bau der Stadtbibliothek saniert wird. Am Haus in der Hohe Straße, in dessen Erdgeschoss aktuell Filialen von Lego und Vans zu finden sind, werden derzeit Gerüste aufgebaut. Jedoch ist das noch nicht der Startschuss für den Umbau der Fassade.

Baugenehmigung verzögert sich

Laut Rundschau-Informationen liegt die Baugenehmigung noch nicht vor. Ohne die können die Arbeiten nicht starten, die eigentlich Anfang 2023 schon abgeschlossen sein sollten. Zumindest hatte die Stadt diese Pläne vor 13 Monaten kommuniziert. Wie die Rundschau erfahren hat, gibt es noch Abstimmungsbedarf bei der neuen Fassade. Die Rückbauarbeiten in den nicht vermieteten Räumen im Innenraum laufen dagegen bereits länger. Der Innenraum wird vollständig entkernt.

Aus dem in die Jahre gekommenen Bau soll ein moderner Einkaufstempel werden, eben mit Zwischenaufenthalt der zentralen Bücherei. Die Stadt hofft, das Gebäude Ende dieses Jahres übernehmen zu können. Samt Umzug, für den die Verwaltung sechs bis acht Wochen kalkuliert, würde das Interim also Anfang 2024 öffnen. Sollte sich die Baugenehmigung noch weiter verzögern, könnte es auch noch später werden. Die Geschäfte sollen während des Umbaus offen bleiben, ebenso wie das Fitnessstudio im ersten Stock.

Generalsanierung der Zentralbibliothek

Auch die Instandsetzung des Standorts am Josef-Haubrich-Hof läuft nicht nach Plan. Die Stadt verhandelt weiterhin mit Generalunternehmern, die die Arbeiten durchführen sollen. Die Verhandlungen laufen bereits seit Mai 2022, die Verwaltung rechnet aber erst im zweiten Quartel dieses Jahres mit einer Entscheidung. Der Auftrag für den Generalunternehmer könnte also durchaus erst ein Jahr nach der Ausschreibung gelingen. Auf Nachfrage, wie viele Angebote denn bei der Stadt eingegangen sind, erklärte eine Sprecherin: „Zur Anzahl der Bewerbungen und gegebenenfalls Verzögerungen kann derzeit aufgrund des laufenden Verhandlungsverfahrens keine Aussage getroffen werden.“

Vermutlich spielt bei den Gesprächen auch die Finanzierung eine große Rolle. Beim Fortschreibungsbeschluss der Kosten im Juli 2021 betrug die Prognose 81,5 Millionen Euro, inklusive zehn Millionen Euro Risikozuschlag. Die rasante Steigerung der Preise in der Baubranche in den vergangenen anderthalb Jahren werden die Verhandlungspartner der Stadt genau im Blick haben.

Zeitplan bleibt Verhandlungsmasse

Solange die Gespräche zwischen Stadt und Unternehmern laufen, kann keine handfeste Aussage zu Terminen erfolgen. Ursprünglich war die Bauzeit für 2022 bis 2026 angesetzt, die Wiedereröffnung für Anfang 2027 angedacht. Die Verzögerung beträgt also bereits rund ein halbes Jahr, sollten die Verträge tatsächlich im zweiten Quartal unterschrieben werden. Somit ist es durchaus realistisch, dass die Eröffnung Ende 2027 oder auch erst Anfang 2028 erfolgt. Derweil bleiben die elf Stadtteilbibliotheken geöffnet, auch das Online-Angebot ist weiterhin verfügbar.