Die Tinte auf dem Vertrag ist trocken: Die Stadt hat mit der Strabag einen Generalunternehmer mit Hauptsitz in Köln gefunden, der ab 2024 die Zentralbibliothek sanieren soll.
In trockenen TüchernSanierung der Zentralbibliothek soll September 2024 starten

Der Eingang zur Kölner Zentralbibliothek in der Nähe des Neumarkts.
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Während der Streit um Sanierung oder Abriss beim Justizzentrum des Landes NRW an der Luxemburger Straße gerade erst beginnt, ist er an anderer Stelle längst beendet. Bei der Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof allerdings zugunsten der Sanierung. Wochenlang kursierten die Ideen und Pläne für einen möglichen dauerhaften Umzug der Bibliothek und einen Abriss des 1979 eröffneten Bauwerks. Diese Diskussionen haben sich nun endgültig erledigt, denn die Stadt hat den Generalunternehmer beauftragt und den neuen Zeitplan für die Instandsetzung bekannt gegeben.
Züblin übernimmt Sanierung
Die Strabag-Tochter für den Hoch- und Ingenieurbau, Züblin, mit NRW-Sitz in Deutz soll nach Rundschau-Informationen die Sanierung übernehmen. Der international agierende Konzern feierte in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Nun soll das Unternehmen unmittelbar beginnen, die Sanierung vorzubereiten und mit den Bauarbeiten beginnen, sobald das Bestandsgebäude leergezogen ist.
Vermutlich im September 2024 wird die Zentralbibliothek leer sein. Das ist, wie berichtet, abhängig vom Interimsquartier in der Hohe Straße 68-82. Nach langem Ringen um die Baugenehmigung ist diese laut Stadt mittlerweile erteilt, die Umbauarbeiten sollen Ende Juni des nächsten Jahres beendet sein, drei Monate später als geplant. Für den Umzug werden rund drei Monate kalkuliert.
Wenn alles nach Plan läuft und der Umzug im September 2024 beendet wird, soll die generalsanierte Bibliothek Mitte 2028 wieder öffnen. Das entspricht einer kalkulierten Bauzeit von rund dreieinhalb Jahren und einem erneuten Umzugszeitraum von rund drei Monaten.
24 Millionen Euro für Generalunternehmen
Die Kostenprognose bleibt bei den berichteten 139,8 Millionen Euro. Diese schlüsseln sich auf in Bau- und Baunebenkosten inklusive 18,8 Millionen Euro für die Innenausstattung, einer bereits einkalkulierten Preissteigerung bis Mitte der Bauzeit in Höhe von knapp 12 Millionen Euro, einem Risikozuschlag von 8,8 Millionen Euro und dem Zuschlag für den Generalunternehmer in Höhe von rund 24,13 Millionen Euro. Ein solcher Zuschlag in Höhe von rund 20 Prozent ist üblich, damit „erkauft“ sich der Auftraggeber Sicherheit, denn der Generalunternehmer garantiert eine Schlüsselübergabe zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Die knapp 45 Jahre alte Zentralbibliothek ist ein Paradebeispiel für Bauwerke, die eigentlich ihren Zenit noch nicht überschritten haben, aber dennoch schon Altersmängel aufweisen. Wie auch beim Justizzentrum verfügt der Rohbau vermeintlich über eine gute Qualität. Dennoch schätzt die Verwaltung den Bauablauf als höchstes Risiko ein. Bei Bauten aus den 1970er und 80er Jahren ist es nicht unüblich, dass auch Schadstoffe wie Asbest während der Arbeiten gefunden werden. Der Punkt „Schadstoffe“ ist bereits in den Vorplanungen integriert gewesen, doch ein solcher Fund könnte den Zeitplan noch einmal durcheinanderwirbeln.