Ihren ersten Auftritt nutzte das Trio, um den Verein „Brotzeit“ zu unterstützen, der bedürftigen Kindern ein Frühstück ermöglicht.
Auf jecker MissionKölner Kinderdreigestirn 2026 stellt sich erstmals vor

Freuen sich auf ihr Amt: Jungfrau Phili (v.l.), Prinz Linus II. und Bauer Jonathan
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Oma und Opa staunten nicht schlecht, als aus der angekündigten Musical-Aufführung der Enkelkinder überraschend die Vorstellung des Kölner Kinderdreigestirns 2026 wurde. Prinz Linus II., Bauer Jonathan und Jungfrau Phili präsentierten sich am gestrigen Freitag in Anwesenheit ihrer Familien und der Presse erstmals als designiertes Trifolium. Nur die Eltern der Pänz wussten bis dahin Bescheid. Ihre Premiere in der GGS An St. Theresia bestritten die Drei noch ohne ihre traditionsreichen Kostüme, die gerade in der Schneiderei angepasst werden. Den stilechten Einmarsch inklusive strahlendem Lächeln und kräftigem Winken stellen sie trotzdem unter Beweis.
Linus Held (10) aus dem Kölner Süden ist bereits Fastelovend-Experte: Er ist nicht nur Mitglied der Kindertanzgruppe der Roten Funken, sondern war dem Kinderdreigestirn in der vergangenen Session als Gardist schon ganz nahe. Jeckifiziert hat ihn unter anderem seine Mutter, die von 2008 bis 2012 Tanzmarie der Roten Funken war. Die Mission des Trifoliums ist für den Kinderprinzen klar: „Ich möchte allen Menschen, die es noch nicht wissen, zeigen, wie viel Spaß Karneval machen kann“, erklärt er. Auch Jonathan Buse (8) bringt jecke Vorerfahrung mit. Der Ehrenfelder steht mit den Tanzmäusen der Bürgergarde „blau-gold“ auf der Bühne. Für Jungfrau Phili Jürgens ist ihr Amt die erste handfeste Erfahrung mit dem organisierten Karneval. Dazu inspiriert wurde die Achtjährige aus Junkersdorf von der Kinderjungfrau der vergangenen Session. „Ich habe es bei Phillipa gesehen. Sie war auf meiner Schule und hat auch bei uns aufgeführt.“
Rund 120 Auftritte wird das Kinderdreigestirn absolvieren
Damit gerechnet, dass sie Teil des Dreigestirns werden, haben alle drei nicht, erklären sie. „Eine Mischung aus freudig und erschrocken, weil es so unerwartet war“, beschreibt Bauer Jonathan den Moment, in dem er die guten Nachrichten bekam. Zahlreiche Kinder bewerben sich jedes Jahr, erklärt Vize-Präsidentin des Festkomitee Kölner Karneval Christine Flock, die auch für den Kinder- und Jugendkarneval zuständig ist. Wie viele genau könne sie nicht verraten, „aber wir sitzen mehrere Nachmittage da, um die Bewerbungen zu bearbeiten.“ Mit dem designierten Kinderdreigestirn habe man nun ein Trio gefunden, das gut im Team funktioniere. Eine wichtige Voraussetzung: Um die 120 Auftritte werden sie während der Session absolvieren. Der Spaß der Kinder kommt dabei nicht zu kurz: „Ich freue mich am meisten auf die Busfahrten, weil man da richtig viel Party machen kann“, sagt Prinz Linus II..
Die Vorstellung nutzte das Trio passend zum Sessionsmotto „ALAAF – Mer dun et för Kölle“, um für den Verein „Brotzeit“ zu werben. Dieser sorgt deutschlandweit dafür, dass Kinder, die zuhause kein Frühstück bekommen, sich morgens in der Schule kostenlos an einem Buffet stärken können. In Köln ist „Brotzeit“ an acht Grundschulen aktiv, darunter auch an der GGS An St. Theresia. Bis zu 500 Pänz werden täglich in Köln versorgt. Dazu braucht es die Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die das Buffet betreuen. „Wir suchen aktuell dringend Verstärkung“, erklärt Projektleiter Timo Wagner. Vier weitere Kölner Grundschulen sollen bald von „Brotzeit“ versorgt werden. (lig)
Wer sich bei „Brotzeit“ in Köln engagieren will, kann sich unter der 0173/4298875 oder per Mail melden (wagner@brotzeit.schule). Alle Infos zum Verein und das Ehrenamt gibt es auf der Website.
