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Arena-Chef warntKöln muss „höllisch aufpassen“, um als Sportstadt nicht zurückzufallen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann steht mit einem Basketball auf dem Basektball im Grüngürtel.

Mit dem frisch sanierten Basketball Platz im Grüngürtel will Köln sich als Sportstadt präsentieren. 

Bei einer Diskussionsrunde mit Kölner Vereinen und Veranstaltern wurde klar: Es braucht Förderungen im Sport - Düsseldorf ist Konkurrenz.

Der Stadtsportbund, die großen Kölner Vereine und Veranstalter planen eine Reaktivierung ihrer „Allianz des Sports“. Ziel soll es sein, Forderungen und Perspektiven der Sportstadt Köln zu definiere, um eine stärkere Verankerung des Sports in der Stadtverwaltung zu erreichen. „Es muss einen alleinigen Sportverantwortlichen auf Dezernentenebene geben. Wir benötigen einen Macher, der die relevanten Themen vorantreibt“, forderte Hanns-Jörg Westendorf, Präsident des SC Fortuna Köln bei der Diskussionsrunde „Freigespräch“ der Kölner FDP.

Die Liberalen hatten den Abend unter die Frage gestellt, ob die Stadt ihrem Anspruch Sportstadt zu sein, gerecht wird. Die Antwort bei der von Rundschau-Redakteur Thorsten Moeck moderierten Veranstaltung im Alten Pfandhaus lautete: eher nein. Arena-Chef Stefan Löcher warnte nach der Vergabe der Eishockey-Weltmeisterschaft nach Mannheim und Düsseldorf, Köln müsse „höllisch aufpassen“, nicht den Anschluss zu verlieren. In Düsseldorf wurden unlängst städtische Tochterunternehmen gegründet, deren Aufgabe es ist, sportliche Großveranstaltungen in die Landeshauptstadt zu holen. Gerade erst fanden die vom britischen Thronfolger Prinz Harry ins Leben gerufenen Invictus-Games in Düsseldorf statt.

Verdopplung des Sportetats der Stadt gefordert

Das Ratsbündnis besteht derzeit aus Grünen, CDU und Volt, die FDP gehört derzeit zur Opposition. Ulrich Breite, Fraktionsgeschäftsführer der Kölner Liberalen, schlug eine Umstrukturierung des Sportamts vor, um bei der Bewerbung um Sportevents langfristig mit anderen Städten mithalten zu können. „Wir brauchen ein Sportmarketing und entsprechende Strukturen im Sportamt. Außerdem wäre es sinnvoll, Köln-Business mit Geldern zur Unterstützung des Sports auszustatten“, sagte Breite. So könne er sich auch eine finanzielle Unterstützung des Kölner Marathons und ähnlicher Breitensportveranstaltungen vorstellen.

Marathon-Chef Markus Frisch, der die Debatte im Publikum verfolgte, erwähnte die großzügige städtische Unterstützung der Marathonläufe in Hamburg und Frankfurt. Kommenden Sonntag steigt in Köln die 25. Auflage des Generali Köln-Marathons. Eine stärkere Anerkennung des Sports fordert jedoch auch der Stadtsportbund, Dachverband von rund 640 Vereinen, schon lange. Peter Pfeifer, Vorsitzender des Stadtsportbunds, erneuerte seine Forderung nach einer „Verdopplung des Sportetats“ im städtischen Haushalt. „Das Ziel muss es sein, dass alle Hallen in einem vernünftigen Zustand sind“, sagte Pfeifer.

Kritik an stockenden Sanierungen

Reichlich Kritik hagelte es für die Dauer der Umsetzung vieler Sanierungsprojekte, wie etwa dem Jean-Löring-Sportpark des SC Fortuna Köln. Seit Jahren wartet der Club auf einen zusätzlichen Trainingsplatz und den Neubau der Dreifachhalle, in der auch viele andere Clubs trainieren. Um die Sanierungen von Sporthallen schneller voranzutreiben, hatte das Sportamt angekündigt, mehrere Arbeitsaufträge für Ausschreibungen zusammenfassen zu wollen, um somit für Firmen attraktivere Auftragspakete zu schnüren. „Das muss endlich passieren. Und es muss das Ziel sein, in zwei Schulen ein Schwimmbecken mit 25-Meter-Bahn mitzuplanen, um endlich mehr Wasserfläche zur Verfügung stellen zu können“, sagte Breite.


Auf breites Interesse stieß die Veranstaltung im Kölner Sport, zu den rund 70 Besuchern gehörte unter anderem Artur Tabat, der 45 Jahre lang das Radrennen „Rund um Köln“ organisiert hatte.