Neue NotfallpraxisUniklinik ersetzt Praxen in Südstadt, Lindenthal und Weiden

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In Notfallpraxen finden Patienten auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten medizinische Hilfe.

In Notfallpraxen finden Patienten auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten medizinische Hilfe.

Köln – Im Kölner Westen zentriert die Kassenärztliche Vereinigung den Notdienst ihrer Hausärzte an der Uniklinik. Schon zum Jahreswechsel sollen die drei Notdienstpraxen im Westen auf einer Achse vom Severinsviertel über Lindenthal und Weiden nach Frechen deshalb schließen: Das sind die Praxis am „Klösterchen“ in der Südstadt – dem Krankenhaus der Augustinerinnen in der Jakobstraße –, die Praxis am Evangelischen Krankenhaus in Lindenthal sowie die Praxis Köln-West in Weiden.

Diese drei Einrichtungen sollen durch eine neue, zentrale Notdienstpraxis an der Uniklinik ersetzt werden, die derzeit noch im Gebäude 43 eingerichtet wird. Das ist der Bau, in dem auch Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik untergebracht sind.

Allerdings wird die neue Praxis nicht rechtzeitig fertig und soll demnach erst am 15. Januar öffnen. „Aus diesem Grund gibt es eine bauliche und organisatorische Lücke“, bedauert Christopher Schneider von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. In dieser Zeit werden die Patienten der 550 bis 580 Ärzte im betroffenen Gebiet gebeten, auf die Notdienste in der Nachbarschaft auszuweichen.

Patient hat grundsätzlich freie Wahl

Die nächsten Nachbarn sind die Notfallpraxis Nord-West am Franziskus Hospital an der Schönsteinstraße 63 in Ehrenfeld und die Praxis Süd am St. Antonius-Krankenhaus in der Schillerstraße 23 in Bayenthal. „Grundsätzlich hat ein Patient aber immer die freie Wahl, welchen Arzt er aufsucht. Darum gibt es auch keine klaren Gebietsgrenzen“, so Schneider.

Notdienst der Hausärzte

Im Kölner Westen wird der Notdienst der 370 Hausarztpraxen zusammengelegt. Er hatte drei Standorte und wurde von durchschnittlich 14 000 Patienten jährlich aufgesucht.

Die neue zentrale Notfallpraxis an der Uniklinik, Joseph-Stelzmann-Straße 24, öffnet ab dem 15. Januar 2019 montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 24 Uhr, mittwochs und freitags von 13 bis 23 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 21 Uhr.

Die 550 bis 580 niedergelassenen Hausärzte im Westen wechseln sich ab, um außerhalb üblicher Öffnungszeiten auf akute Beschwerden zu reagieren. Für die Übergangszeit wird die zentrale Telefonnummer des Fahrdienstes für bettlägerige Patienten noch wichtiger: Sie lautet 11 61 17. (mfr)

„Der Gesetzgeber will eine enge Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Kliniken“, erklärte Frank Bergmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein.

Jürgen Zastrow, Vorsitzender der KV-Kreisstelle Köln streicht Vorteile heraus: „Zwei der alten Standorte sind nur an wenigen Wochentagen geöffnet, und die Praxis West befindet sich in gewerblichen Räumen ohne Anschluss an eine Klinik. Das wird nun besser.“ Außerdem hätten immer mehr Patienten versucht, an der Uniklinik Hilfe zu bekommen, obwohl es sich eigentlich um Fälle für einen Hausarzt gehandelt habe.

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