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Notentwässerung geplant
Kölner Stadion bekommt Schutz vor Starkregen

3 min
Das Rheinenergie-Stadion, Heimat des 1. FC Köln, erhält ein Notentwässerungssystem zum Schutz vor Starkregen.

Das Rheinenergie-Stadion, Heimat des 1. FC Köln, erhält ein Notentwässerungssystem zum Schutz vor Starkregen.

Bei EM-Spielen in Dortmund im Juni 2024 hatten sich Sturzbäche vom Stadiondach auf die Tribüne ergossen. In Köln soll nun ein zusätzliches Entwässerungssystem für Sicherheit sorgen.

Zum Schutz vor Starkregen soll das Dach des Kölner Rheinenergie-Stadions eine Notentwässerung erhalten. Die Konstruktion soll künftig dafür sorgen, dass Regenwasser auch bei extremen Wetterereignissen kontrolliert vom Stadiondach abgeleitet werden kann. Nach Rundschau-Informationen soll unverzüglich ein Vergabeverfahren gestartet werden, der Bau soll Anfang 2026 beginnen.

Zu diesem Zweck soll die Eigentümerin des Stadions, die Kölner Sportstätten GmbH (KSS), die zu 100 Prozent der Stadt Köln gehört, von der Stadt ein Darlehen in Höhe von 803.000 Euro erhalten. Am 4. September hatte der Stadtrat den Sportstätten bereits ein Darlehen für Investitionen in Höhe von 2,67 Millionen Euro genehmigt. Dieser Kreditrahmen soll aufgestockt werden, damit die Ausschreibung und Umsetzung des Projekts so schnell wie möglich erfolgen können.

Notentwässerung soll Betriebssicherheit erhöhen

Im Sommer 2024 gingen während der Fußball-Europameisterschaft Bilder aus dem Dortmunder Stadion um die Welt. Nach sintflutartigen Regenfällen stürzten dort Wasserfälle vom Stadiondach auf die Zuschauertribüne. Helfer versuchten, die Wassermassen mit Schrubbern in die Abflüsse zu lenken.

Wassermassen stürzten am 29. Juni 2024 beim EM-Spiel Deutschland - Dänemark in Dortmund vom Stadiondach.

Wassermassen stürzten am 29. Juni 2024 beim EM-Spiel Deutschland - Dänemark in Dortmund vom Stadiondach.

Solche Szenen möchte man in Köln offenbar vermeiden. KSS-Sprecher Lukas Wachten bestätigte der Rundschau, dass sich die Sportstätten derzeit mit dem Thema Notentwässerung beschäftigen. Hintergrund sei das vermehrte Auftreten von Starkregenfällen. Beim jüngsten Unwetter in Köln und der Region am 9. September habe das Stadion aber keine Schäden erlitten.

Der Hauptausschuss des Stadtrats soll die zusätzlichen Mittel am Montag per Eilentscheidung freigeben. Laut Beschlussvorlage ist der Einbau eines zusätzlichen Entwässerungssystems erforderlich, „um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden und die Betriebssicherheit des Stadions zu stärken“. Bei Extremwetterlagen bestehe das Risiko, „dass große Mengen Niederschlagswasser unkontrolliert auf Tribünenflächen und in den Innenraum abfließen“.

Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Stadiondach verzögert sich

Der Einbau einer Notentwässerung solle die bestehende Hauptentwässerung ergänzen. So könne die Dachkonstruktion „vor baulichen Schäden durch Feuchtigkeit oder Überlastung geschützt“ werden, und „kostenintensive Folgeschäden an der Bausubstanz und an empfindlichen Technikeinrichtungen“ könnten vermieden werden. Die Maßnahme verhindere Nutzungseinschränkungen oder Ausfälle von Veranstaltungen und trage unmittelbar zur Sicherheit der Stadionbesucher bei, „da das Risiko unkontrollierter Wasserabflüsse in Zuschauerbereiche deutlich reduziert wird“.

Derweil hat sich der Bau einer Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Stadiondach erheblich verzögert. Im Februar 2025 hatten die KSS und der Versorger Rheinenergie angekündigt, im März beginne die Installation von insgesamt 2700 Solar-Modulen auf den Zuschauertribünen Ost, Süd und West. Im Herbst/Winter 2025 solle die PV-Anlage mit einer Leistung von bis zu 1200 Kilowattpeak (kWp) in Betrieb gehen, hieß es. Sie soll künftig einen Teil des Strombedarfs des Stadions decken. Doch bisher wurden die Arbeiten nicht begonnen. Auf Nachfrage erklärte ein Rheinenergie-Sprecher, man habe die Planungen für das Projekt abgeschlossen und bei der Stadt einen Bauantrag gestellt. Wenn die Baugenehmigung vorliege, könne man den Bau starten. Einen Termin gebe es aber noch nicht dafür.