Köln-RodenkirchenGedenkstätte für Opfer von Hanau zerstört

Demo gegen rechten Terror am Wochenende in Berlin. In Köln ist eine Gedenkstätte zerstört worden.
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Köln – Unbekannte haben einen Gedenkort für Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau am Leinweg in Rodenkirchen beschädigt. Die Täter hätten Gedenkfolien mit Namen und Bildern der Opfer abgerissen und in die Böschung am Rhein herunter geworfen, teilte ein Polizeisprecher mit. Eine Festnahme in dem Fall habe es bisher nicht gegeben. Über die Zerstörung des Gedenkortes hatten zuerst die Kölner Jusos am Sonntag berichtet.Nach Angaben der Polizei kam es im Zeitraum zwischen Samstagnachmittag, 15 Uhr und Sonntagmittag, 12 Uhr zu dem Vorfall. Hinweise unter der Telefonnummer 0221/229-0. Bei den Ermittlungen werde der Staatsschutz hinzugezogen, hieß es von der Polizei.
Angezeigt wurde der Fall wegen Sachbeschädigung. Die Jusos gehen von einem rechtsextremistischen Motiv der Täter aus. Nach Angaben der Kölner Juso-Vorsitzenden Lena Snelting habe es schon beim Einrichten des Gedenkortes entsprechende Kommentare gegeben. Die Tat beweise einmal mehr, dass Rassismus ein großes Problem in unserer Gesellschaft sei. Am Abend des 19. Februar 2020 hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. neun Menschen an mehreren Orten in der hessischen Stadt Hanau erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter tötete und anschließend sich selbst. Zuvor hatte er Pamphlete und Videos mit Verschwörungstheorien und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht. (ta)