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Sensationsfund beim U-Bahn-Bau in KölnRömisches Hafentor soll zugänglich gemacht werden

Lesezeit 2 Minuten
Reste des römischen Hafentores unter dem Kurt-Hackenberg-Platz.

Die Reste des römischen Hafentores unter dem Kurt-Hackenberg-Platz sind bisher nicht öffentlich zugänglich.

Trotz Aus für die „Historische Mitte“ sollen Besucher demnächst die Reste des antiken Bauwerks bewundern können.

Es war eine Sensation, als Archäologen in den Jahren 2007 und 2008 beim U-Bahn-Bau unter dem Kurt-Hackenberg-Platz die gut erhaltenen Überreste des römischen Hafentores entdeckten und freilegten. Die antiken Mauern mit ihren präzise gefügten Quadern blieben an Ort und Stelle erhalten und befinden sich heute in einem unterirdischen Raum, der bislang nicht öffentlich zugänglich ist.

Im Rahmen des von der Stadt Köln und der Hohen Domkirche gemeinsam geplanten Projekts „Historische Mitte“ sollte das römische Hafentor für Besucher erschlossen werden – als Teil eines archäologischen Rundgangs, der die römische Hafenstraße sowie das Poblicius-Grabmal und das Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen Museum (RGM) umfassen sollte. Doch als der Traum von der Historischen Mitte am 10. Januar platzte, nachdem die Kirche aus Kostengründen ihren Ausstieg aus dem Projekt verkündete (wir berichteten), schien auch das Hafentor dem Vergessen preisgegeben.

Aber nun gibt es wieder Hoffnung, dass dieses archäologische Kleinod in absehbarer Zeit für die Öffentlichkeit sichtbar werden wird. Nächste Woche Dienstag will der Stadtrat die geplante Generalsanierung des RGM beschließen. Sie schlägt inklusive Risikozuschlag und Mehrkosten für „musealen Bedarf“ mit insgesamt 177 Millionen Euro zu Buche, 2015 war die Stadt noch von 41,7 Millionen Euro ausgegangen. Das marode Museum ist bereits seit Ende 2018 geschlossen und mittlerweile leergeräumt und entkernt.

Am Dienstag brachte das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt im Kulturausschuss einen Änderungsantrag ein. Demnach soll die Generalsanierung des Römisch-Germanischen Museums unter der Voraussetzung beschlossen werden, dass die Verwaltung darlegt, „auf welche Weise das römische Hafentor in das Museumskonzept integriert und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht werden soll“. Außerdem soll sie zu einem späteren Zeitpunkt eine separate Beschlussvorlage zu den geplanten Ausstattungsmerkmalen des sanierten RGM vorlegen.

Der Kulturausschuss schob die Entscheidung über die Generalsanierung gestern ohne Votum in den Rat. RGM-Direktor Marcus Trier erklärte, die Verwaltung habe das Thema, wie das Hafentor öffentlich zugänglich gemacht werden könne, schon länger im Blick und werde dem Ausschuss dazu bald Ideen unterbreiten.