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Gemeinwohl-BilanzierungSo funktioniert der „Wertekompass“ für Betriebe in Köln

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Im Austausch in der Flora: Kölner Gastro und Eventprofis

Zehn Kölner Gastro- und Eventbetriebe erhielten für ihre Bemühungen, die lokale Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten, ein Zertifikat in der Kölner Flora.

Köln wäre nicht Köln ohne seine Gastronomien, Clubs oder Events. „Die Gastro- und Clubszene spielt für das Wohlfühlgefühl in Köln eine ganz besondere Rolle. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Magnet hier in der Stadt“, betonte Manfred Janssen, Geschäftsführer von KölnBusiness. Er fügte hinzu: „Damit das so bleibt, unterstützt die Gemeinwohl-Bilanzierung Kölner Unternehmen dabei, Arbeitsabläufe und -bedingungen nachhaltiger und zukunftsorientierter zu gestalten.“

Zehn Kölner Gastro- und Eventbetriebe haben an der Bilanzierungsrunde teilgenommen, darunter das Lokal „Bei Oma Kleinmann“, der „Club Bahnhof Ehrenfeld“ und das „c/o pop“-Festival. Alle Unternehmen erstellten im Rahmen des Pilotprojekts eine Gemeinwohl-Bilanz, wofür sie nun mit einem Zertifikat ausgezeichnet wurden.

Ökologische und soziale Aspekte im Vordergrund

„Ich freue mich, dass die Betriebe durch die Gemeinwohl-Bilanzierung einen weiteren bedeutenden Schritt vorangehen. Sie dienen als Vorbilder für nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolle Unternehmensführung“, erklärte William Wolfgramm, Beigeordneter für Klima und Umwelt, bei der Verleihung in der Flora.

Das Projekt wurde 2022 von der Stadt in Kooperation mit der KölnBusiness Wirtschaftsförderung und dem Verein „Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland“ (GWÖ) in Gang gesetzt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die ökologischen und sozialen Aspekte des lokalen Wirtschaftens in den Vordergrund zu rücken, da diese maßgeblich für das allgemeine Wohlbefinden seien, beschrieb GWÖ-Beraterin Martina Dietrich.

Gemeinwohl-Bilanz wird anhand einer Matrix gemessen

Rein wirtschaftliche Kriterien seien bei der Bilanzierung hingegen eher zweitrangig. Die Gemeinwohl-Bilanz der einzelnen Unternehmen wird anhand einer Matrix gemessen, die auf den Werten „Menschenwürde“, „Solidarität und Gerechtigkeit“, „Ökologische Nachhaltigkeit“ sowie „Transparenz und Mitentscheidung“ basiert. „In diesen Zeiten, die mich auch teilweise richtig umhauen, ist die Gemeinwohl-Ökonomie zu einem Wertekompass für mich geworden, auf den ich immer zurückgreifen kann“, schilderte Jutta Landkotsch, die für „DEINspeisesalon“ das Zertifikat entgegennahm.

Ähnlich sieht das Martina Dietrich, die in Workshops mit allen Betrieben eng zusammenarbeitete: „Die Gemeinwohl-Bilanzierung ist nicht nur ein Werkzeug für Nachhaltigkeit, sondern auch ein Spiegel, der den Betrieben zeigt, wie sie intern aufgestellt sind und als Arbeitgeber wahrgenommen werden.“ So sollen die Gemeinwohl-Zertifikate den zehn Unternehmen aus der Kölner Gastro- und Eventszene dabei helfen, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und dem Gemeinwohl zu dienen.