Schlosspark StammheimUlrich-Haberland-Haus soll abgerissen werden

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Das denkmalgeschützte Haberland-Haus im Schlosspark.

Köln – Das denkmalgeschützte Ulrich-Haberland-Haus im Schlosspark Stammheim ist vermutlich im Sommer 2018 Geschichte.

Detlef Fritz, Leiter des städtischen Liegenschaftsamtes, kündigte den wahrscheinlichen Abriss gegenüber der Rundschau an. Gleichzeitig wehrte er sich gegen die Kritik von Architekten, die der Stadt als Eigentürmerin vorgeworfen hatten, eine neue Nutzung des Hauses aus dem Jahr 1952 zu verhindern. Fritz sagt: „Wir haben doch nichts davon, dass es abgebrochen wird.“

Bestandschutz nach sieben Jahren erloschen

Wie berichtet, hatte die Verwaltung dem zuständigen Liegenschaftsausschuss im März mitgeteilt, dass das frühere Alten- und Studentenwohnheim nicht mehr zum Wohnen genutzt werden kann. Denn das Haus steht seit 2001 leer, der Bestandsschutz für die eingetragene Nutzung als Alten- oder Studentenwohnheim ist nach sieben Jahren erloschen. Eine neue Baugenehmigung könne die Stadt deshalb nicht erteilen – aus mehreren Gründen.

Erstens: Baumbestände sollen erhalten bleiben. Zweitens: Eine Erschließung über die Straße „Am Stammheimer Schlosspark“ erfordere eine Verschiebung des Baukörpers, darunter leide der Schlosspark. Und drittens: Der Betrieb der Kläranlage der fast direkt im Norden angrenzenden Stadtentwässerungsbetriebe müsse gesichert werden.

„Das schreit zum Himmel“

Für den Kölner Architekten Bruno Wasser sind die Gründe nicht nachvollziehbar, vor allem der abgelaufene Bestandsschutz. Laut seiner Aussage habe er schon 2006, also als der Schutz noch galt, einen Investor an der Hand gehabt, der das Areal von der Stadt kaufen und zum Pflegeheim umbauen wollte. Seinerzeit hatte die Verwaltung sogar einen positiven Bauvorbescheid erteilt.

Der Termin beim Notar war laut Wasser für den 4. Januar 2007 angesetzt, doch am 30. Dezember 2006 seien zwei Mitarbeiter der Stadt bei ihm erschienen, hätten das Treffen abgesagt und den Kauf abgeblasen. „Das schreit zum Himmel“, sagt Wasser. Damals hieß es, der Investor habe das Geld nicht zusammen bekommen, Wasser bestreitet das. Fritz erinnert sich nicht an alle Details, er sagt: „Das ist damals nicht an der Stadt Köln gescheitert.“

Aktuell läuft der Antrag auf Streichung aus der Denkmalliste. Laut Stadtkonservator Thomas Werner steht eine Entscheidung aus, er teilte mit: „Eine Aufgabe des Hauses erfolgt nur, wenn keine realistische Nutzung mehr möglich ist und keine baurechtliche Erlaubnisfähigkeit dargestellt werden kann.“ Danach sieht alles aus, das Thema geht laut Fritz am 9. Mai erneut in den Liegenschaftsausschuss .

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