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StammzellenspendeKölner rettet krebserkrankten Patienten

3 min
Enge Freundschaft: Kasap und Koring haben sich zum dritten Mal getroffen.

Enge Freundschaft: Kasap und Koring haben sich zum dritten Mal getroffen.

Wolfgang Koring war an Leukämie erkrankt. Oktay Kasap hat sein Leben durch eine Stammzellenspende gerettet.

Oktay Kasap (27) aus Köln und Wolfgang Koring (65) aus Dettenhausen sind durch ein Schicksal eng miteinander verbunden. Koring erkrankte an Leukämie und war auf eine Stammzelle angewiesen. Er hatte Glück: Kasap stellte sich als geeigneter Spender heraus und schenkte Koring 2018 eine zweite Lebenschance.

Die beiden haben sich zum dritten Mal getroffen. Dieses Mal hat Korping und seine Familie den Kölner in die Heimat nach Dettenhausen eingeladen. Da sich der Hauptsitz der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) im nahegelegenen Tübingen befindet, haben sie dort einen Besuch abgestattet und ihre Geschichte erzählt.

Aufnahme bei DKMS ist ab 17 Jahren möglich

Dort strahlen sie um die Wette: Koring und Kasap sind nicht nur genetisch, sondern auch menschlich ein Match. Schon mit 17 Jahren habe sich Kasap bei einer Schulaktion in Köln bei der DKMS aufnehmen lassen. Rund zwei Jahre später konnte er seine Stammzellen spenden und so Korings Leben retten.

Der wartete damals sehnsüchtig auf einen Stammzellenspender: Der 65-Jährige wurde mit einer einer akuten myeloischen Leukämie diagnostiziert – eine besonders aggressive Form von Blutkrebs, die unbehandelt schnell zum Tod führen kann. Eine Chemotherapie brachte nicht den erwünschten Erfolg. Ein neues Immunsystem musste her – in Form von Kasaps Stammzellen.

Wolfgang ist eine Bereicherung für mein Leben. Ich würde jederzeit wieder spenden.
Oktay Kasap, Stammzellenspender

Der Kölner erinnert sich an den Moment, als er die Nachricht bekam, dass er spenden konnte: „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich helfen kann. Auch wenn ich Angst vor Nadeln habe und vor der Spende sehr nervös war“, erzählt Kasap. „Die Möglichkeit, damit jemandem das Leben zu retten, hat überwogen.“ Für die Spende hatte er seinen geplanten Türkeiurlaub verschoben.

Kasap und Koring sind eng miteinander befreundet

Heute ist der 65-Jährige wieder gesund. Ihn verbindet eine tiefe Freundschaft zu Kasap. „Ohne Oktay würde ich hier heute nicht mehr sitzen“, erzählt Wolfgang. „Ich fühle ich mich wieder super gut und habe keine Nebenwirkungen mehr.“ Auch Oktay ist dankbar für die Freundschaft zu Koring und seiner Familie: „Es fühlt sich einfach schön an. Wolfgang ist eine Bereicherung für mein Leben. Ich würde jederzeit wieder spenden“, sagt er.

Kasap und Koring ist es wichtig, auf das Thema Stammzellenspende aufmerksam zu machen. „Man kann mit wenig viel bewirken. Die Spende hat mein Leben bereichert. Jeder Mensch sollte sich registrieren!“ appelliert Kasap. Je früher sich Spenderinnen und Spender registrieren, desto länger stehen sie suchenden Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Bei der DKMS ist eine Registrierung bereits ab 17 Jahren möglich. „Die Leute haben die Chance etwas Gutes zu tun, wirklich zu helfen und eine Familie wieder glücklich zu machen“, ergänzt Koring.

Wer spenden möchte, kann sich online bei der DKMS registrieren und bekommt ein Set für den Wangenabstrich zugesendet. Der gibt Aufschluss darüber, ob die Gewebemerkmale zu denen der Patientinnen und Patienten passen. Die eingeschickte Probe wird analysiert und in die Datei aufgenommen. So können mögliche Spendende weltweit gefunden werden.

www.dkms.de