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ImmobilienKölner Büromarkt startet solide – Leerstand steigt

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen sind Bürohäuser im Kölner Stadtteil Deutz.

Der Kölner Büromarkt hat zwei Großabschlüsse zu verzeichnen, allerdings ist insgesamt wenig Bewegung in der Branche. 

Wenig Bewegung gibt es auf dem Kölner Büromarkt im mittleren und unteren Segment, aber mehr Leerstand bei älteren Objekten in Randlage.

Der Kölner Büromarkt ist zwar solide ins neue Jahr gestartet. Allerdings lag das im Wesentlichen an zwei Großabschlüssen des Jobcenters: Wie berichtet, werden die neun bisherigen Center zu zwei großen im sogenannten „Düxx“-Hochhaus in Deutz sowie in der Vitalisstraße in Braunsfeld zusammengefasst. Mit 14.500 und 16.500 Quadratmetern sorgen sie für eine Verdopplung des schwachen Vorjahresergebnisses. Die öffentliche Verwaltung dominiert aktuell mit über 50 Prozent den Markt, deutlich mehr als im zehnjährigen Mittel.

Die Branchenexperten von BNP Paribas sprechen auch von einer „Momentaufnahme“. Laut BNP nahm die Bautätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 16 Prozent ab, somit befänden sich auf dem Kölner Markt rund 143.000 Quadratmeter Flächen im Bau. Die weitaus meisten davon sind bereits vermietet, die Vorvermietungsquote sei mit 67 Prozent derzeit überdurchschnittlich hoch. Der Leerstand ist gegenüber dem Vorjahr weiter auf 425.000 Quadratmeter angestiegen, allerdings betrifft dies in aller Regel schlecht ausgestattete oder peripher gelegene Objekte.

Mieteransprüche haben sich geändert

„Vor dem Hintergrund der geänderten Mieteransprüche und dem Nachfragefokus auf moderne Büroflächen in gut angebundenen Lagen ist insbesondere in Randlagen und bei qualitativ weniger hochwertigen Flächen ein weiterer Anstieg des Leerstands nicht auszuschließen“, erklärt Lars Faßbender, Kölner Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH. Indes sei die Nachfrage nach hochwertigen Flächen in der City ungebrochen.

Während BNP mit einer Quote von deutlich über fünf Prozent Leerstand operiert, kommen die Kolleginnen und Kollegen von Colliers nur auf knapp über vier Prozent. „Damit weist Köln immer noch die niedrigste Leerstandsquote unter den Top-7-Städten auf“, kommentiert Christian Sauer, Regional Manager und Head of Capital Markets NRW bei Colliers. Aber auch dort weist man auf die geringe Bautätigkeit hin, was auch für das nächste Jahr zu einem Mangel an hochwertigen Büroraum führe – gut Drei Viertel der Fertigstellungen seien bereits vergeben. BNP ermittelt eine Spitzenmiete von 33,50 Euro für den Quadratmeter, Colliers fast übereinstimmend 33 Euro pro Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete habe im Jahresvergleich zugelegt und komme nun auf 21,30 Euro pro Quadratmeter, eine Steigerung um 16 Prozent.