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Kölner KarnevalAm Wochenende startet der Sitzungskarneval – Kartenpreise steigen

Lesezeit 3 Minuten
Bühne frei für den Karneval: Für die Kölner Bands bedeutet die kurze Session ein knackiges Programm mit zum Teil acht Auftritten pro Tag. Auf dem Bild zu sehen ist Peter Brings im Gürzenich.

Bühne frei für den Karneval: Für die Kölner Bands bedeutet die kurze Session ein knackiges Programm mit zum Teil acht Auftritten pro Tag.  

Die Session ist kurz, gleich am Wochenende startet mit dem Sitzungskarneval in Köln  auch die Lachende Arena. Einige Sitzungstickets kosten inzwischen 69 Euro.

Der Kulturschock dürfte in diesem Jahr noch etwas heftiger ausfallen, als es sonst zu Jahresbeginn im karnevalsverrückten Köln ohnehin der Fall ist. Wer am Wochenende aus den Winterferien zurückkehrt, dürfte vielerorts bereits durch den dumpfen Bumms der decken Trum begrüßt werden. Nur fünf Wochenenden und die dazugehörigen Wochentage stehen den Karnevalsvereinen vor Weiberfastnacht zur Durchführung ihrer Sitzungen zur Verfügung. Bereits am 14. Februar ist Aschermittwoch, die Session ist extrem kurz. An einigen Wochenenden werden beispielsweise im Gürzenich zwei Sitzungen an einem Tag stattfinden.

Schon dieses Wochenende stehen die Proklamation des Dreigestirns, der Auftakt der Lachenden Arena, die „Volkssitzungen“ auf dem Neumarkt und zahlreiche weitere Sitzungen an. Weil die Zeit knapp ist, wird beispielsweise die Prinzen-Garde dieses Mal acht statt zehn Sitzungen veranstalten, Präsident Dino Massi hat die undankbare Aufgabe, vielen Stammgästen aufs nächste Jahr zu vertrösten. „Wir können 3000 Tickets weniger verkaufen, da fangen die Schwierigkeiten an. Die fehlenden Sitzungen tun uns weh“, sagt Massi. Schon im September seien vier Sitzungen ausverkauft gewesen.

Teils Doppelsitzungen im Gürzenich

Die Erinnerungen an die Corona-Pandemie scheinen im Karneval gut verarbeitet worden zu sein, die Lust am Feiern scheint spätestens in dieser Session wieder stark ausgeprägt zu sein. „Wir spüren den Wunsch nach Präsenz. Die Vorverkaufsprognosen sind erfreulich gut“, stellt Ralf Nüsser, Geschäftsführer von „Kölncongress“, fest. Zu den Sälen des Veranstaltungsunternehmens gehören Gürzenich, Flora, Tanzbrunnen und das Congress-Centrum in der Messe insgesamt finden hier rund 110 Sitzungen statt. „Es gibt zwar vereinzelt zwei Sitzungen an einem Tag, aber wir haben einen festen Kundenstamm und setzen auf Konstanz, damit wir auch in kurzen Sessionen niemandem absagen müssen“, betont Nüsser.

Die Preissteigerungen in der Veranstaltungsbranche lassen sich in dieser Session gut an den Kartenpreisen für die großen Sitzungen ablesen. Der Ticketpreis für die Prunksitzung der Roten Funken liegt bei 69 Euro, die Prinzen-Garde nimmt 59 Euro pro Karte, auch andere Korps haben die 50-Euro-Marke geknackt. Zumindest der Kölschpreis wird in den Sälen von Kölncongress stabil bei 2,90 Euro für das 0,2-Liter-Glas bleiben. „Um die Preisentwicklung aufzufangen, hätten wir die 3 Euro-Marke eigentlich knacken müssen. Aber wir wollen ein Zeichen setzen, dosiert handeln und schauen, was der Markt verträgt“, erklärt Ralf Nüsser.

Licht in den Sälen geht erst spät an

In den großen Sälen setzt Kölncongress weiterhin auf geringeren Energieverbrauch. Das Heizen ist bei Karnevalssitzungen ohnehin kaum nötig – im Gürzenich und anderen Sälen sorgen die mehr als tausend Feiernden recht schnell für eine erhöhte Betriebstemperatur. „Für uns geht es da eher ums Lüften“, sagt Nüsser. Um Strom zu sparen, werde die Saalbeleuchtung erst eine Stunde vor dem offiziellen Einlass eingeschaltet.

Im Grunde läuft der Karneval schon eine ganze Weile, denn am Nikolaustag feierte die Stunksitzung Premiere und bespaßt seitdem Abend für Abend das Publikum. Auch die Wagen für den Rosenmontagszug werden längst gebaut.