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TraditionstheaterHänneschen stellt Spielplan vor – und feiert Jacques Offenbach

Lesezeit 2 Minuten
Jacques Offenbach (r.) wird im Hänneschen lebendig. Iris Schlüter, Frauke Kemmerling und Silke Essert (v.l.) machen's möglich.

Jacques Offenbach (r.) wird im Hänneschen lebendig. Iris Schlüter, Frauke Kemmerling und Silke Essert (v.l.) machen's möglich.

Köln – Hänneschen und Jacques Offenbach? „Yes, we Cancan!“, heißt es bei den Puppenspielen am Eisenmarkt. Schließlich kannte der 1819 in Köln geborene Komponist das 1802 eröffnete Hänneschen-Theater aus eigener Anschauung, ließ sich gar davon inspirieren. Im Offenbach-Jahr 2019 ehrt ihn das Ensemble mit gleich zwei Stücken – dem Ostermärchen „Fröhjohrsjemölsch“ von Iris Schlüter (ab 30. März) und dem Erwachsenenstück „Offenbach – Zwesche Kölle un Paris“ von Udo Müller (ab 31. August). Letzteres ist an Offenbachs Operette „Pariser Leben“ angelehnt, enthält aber auch aktuelle Bezüge zu Großbritannien, so Intendantin Frauke Kemmerling bei der Vorstellung der Spielzeit 2019/2020.

Inhalt der turbulenten Verwechslungskomödie: Wir schreiben das Jahr 1900. Der hoch verschuldete Monokelfabrikant Schäl will sich von reichen Engländern Geld erschleichen. Eine französische Sängerin lädt ihn nach Paris zu den Feierlichkeiten zum 20. Todestag Jacques Offenbachs ein. Die Knollendorfer reisen heimlich nach und sorgen für allerlei kölsch-französische Verwirrungen.

Zur neuen Spielzeit steigen wohl die Preise

Im Kinderstück „Et kölsche Jrundjesetz“ von Silke Essert (ab 22. September) wird eine magische Papyrusrolle mit den kölschen Leitsätzen aus dem Rathaus-Tresor geklaut – prompt vergessen die Kölner deren Inhalt. Ein kniffliger Fall für Hänneschen und Bärbelchen, die alles daran setzen, das kostbare Stück wieder aufzutreiben.

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Außerdem auf dem Spielplan: Das Weihnachtsmärchen (ab 22. November), die Puppensitzung (ab 11. Januar 2020) und die Kinderpuppensitzung (ab 24. Januar). Der Vorverkauf für alle neuen Stücke in 2019 (von August bis Ende Dezember) startet am 5. April. Zur neuen Spielzeit steigen auch die Preise. Wenn der Stadtrat am 4. April zustimmt, kostet das Erwachsenenstück ab August 21 Euro statt 19,50 Euro, die Puppensitzung 31 Euro statt 28 Euro. Der allgemeine Kartenvorverkauf für das Jahr 2020 beginnt am 2. Mai, für die Puppensitzung erst am 21. September.

Festival in Planung

Die Intendantin hat sich viel vorgenommen, will das in den letzten Jahren aufgebaute theaterpädagogische Konzept erweitern und professioneller aufstellen. Bislang hat der Förderverein eine Theaterpädagogin in Teilzeit finanziert, nun hat Kemmerling bei der Stadt Köln eine Vollzeitkraft beantragt. Mit einer eigenen Theaterpädagogin wolle man in Zukunft nachhaltige Bildungsarbeit leisten und mehr Verantwortung im Bereich Inklusion zu übernehmen – mit Angeboten für Gehörlose, Kinder mit Handicap oder Flüchtlinge. Das Hänneschen-Theater könne „zu einem Aushängeschild für eine neue, positive Wahrnehmung der kölschen Sprache und Kultur weiter wachsen“, so Kemmerling. Auch ein Puppentheater-Festival ist in Planung. Im Mai 2020 solle es dazu einen ersten Aufschlag mit Gastspielen geben.

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