KölschrockWie Kasalla das eigene Stadionkonzert noch einmal mit den Fans durchlebte

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Die Band bei der Doku-Premiere im Rheinaufhafen.

Vor dem großen Sommerkino-Event standen die Bandmitglieder von Kasalla den Fans Rede und Antwort.

In der „Stadt met K“ gehen noch einmal „Alle Jläser huh“, denn die Kölsch-Band Kasalla schwelgt im Open-Air-Sommerkino mit ihren Fans in Erinnerungen. Vor einem Jahr haben sie das größte Konzert ihrer Bandgeschichte gespielt – vor 41 000 Menschen im Rheinenergiestadion.

364 Tage später folgt eine Ausstellung der Konzertfotos und die Premiere der 45-minütigen Konzert-Dokumentation mit Fans im Sommerkino. Um 21 Uhr ist es noch nicht dunkel genug, um die Erinnerungen sichtbar auf die Leinwand projizieren zu können. Die verbleibende Zeit nutzen die Fans, um sich die Galerie anzuschauen oder Moderatorin Sabine Heinrich zuzuhören, welche die Bandmitglieder für ein Frage-Antwort-Spiel zu sich ruft.

Den Traum vom Stadionkonzert erfüllt

„Hier ist eine Kiste mit Fragen, die eure Fans heute Abend aufgeschrieben haben. Die müssen natürlich beantwortet werden!“ Und so stellen sich die Bandmitglieder knapp eine Stunde den Fragen und erzählen sowohl von ihrem schönsten Konzertmoment, als auch von der baldigen Wiederaufnahme ihres Podcasts, bis zu den Haarpflegeprodukten, die Gitarrist Florian Peil für seine Lockenpracht verwendet.

Auch über Eventualitäten wird gesprochen und somit die Frage, was die Bandmitglieder machen würden, wenn sie nicht von der Musik leben könnten. Die Antwort von Keyboarder Rene Schwiers: „Comiczeichner“, Schlagzeuger Nils Plum sagt nur „es gibt keine Alternative“, Peil würde sich auch als Schreiner oder Tischler sehen, Bassist Sebastian Wagner bringt sich lachend als Tangolehrer in die Hypothese. „Ich wäre wahrscheinlich wieder zu meinem Plan A zurückgegangen und wäre wieder Journalist“, erzählt Sänger Sebastian Campmann.

Kasalla-Konzert im Dom?

Noch lieber spricht die Band aber über die Zukunft und welche Konzert-Location nach dem Stadion noch interessant wäre. „Der Dom vielleicht“, sagt Campmann mit einem Lachen. Am Ende bleibt nur noch eine Frage: Welchen Traum möchte sich Kasalla nach dem Stadion-Konzert noch erfüllen? „Es ist wirklich schwierig“, erzählt Peil. „Weil das, was letztes Jahr passiert ist, so ziemlich den größten Traum darstellt, den man sich als Musiker erfüllen kann.“ Campmann schmunzelt, er hätte noch eine Idee: „Dass wir irgendwann mit 95 Jahren zusammen ein Rentnerstadionkonzert spielen.“

Als die Dunkelheit sich spät am Abend über den Rheinauhafen legt, können Bandmitglieder und Publikum die Emotionen des Stadionkonzerts durch die Dokumentation noch einmal nachempfinden . Gebannt schauen viele, die damals live dabei waren, die bewegenden Mitschnitte an, deren Reflexionen auf dem Wasser im Hafen tanzen. Während des Film-Abspanns steht niemand auf. Alle Fans sind „Immer noch do“ und wollen bleiben. Im Anschluss an die Doku werden die Konzert-Fotos versteigert und somit konservierte Bruchstücke einer Kollektiverinnerung, die für Fans und Band unvergessen bleiben.

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